Titel
Ahaus
1) Kreis [* 2] im preuß. Reg.-Bez. Münster [* 3] (s. d.), hat (1890) 39118 (19821 männl., 19297 weibl.) E., 4 Stadt- und 22 Landgemeinden. –
2) Kreisstadt im
Kreis Ahaus
, an der in die
Yssel
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mündenden Aa und der Dortmund-Enscheder Eisenbahn, hat (1890) 2456 meist kath. E., Landratsamt, Amtsgericht (Landgericht Münster),
Post, Telegraph,
[* 5] schönes Schloß der Fürsten Salm, eine kath. (1863) und eine gotische evang.
(1879) Kirche, kath. Volksschule (5 Klassen), evang. und israel. Privatschule, sowie Fabrikation von Pantinen und Holzschuhen,
Zündwaren, Tabak;
[* 6] Jutespinnerei und -Weberei, 2 Dampfziegeleien und 2 Dampfmühlen, Wochenmärkte und
monatliche Viehmärkte; in der Nähe Raseneisensteinlager. Am wurde Ahaus
durch Feuer zerstört. Die Herrschaft Ahaus
, im
Mittelalter Eigentum des reichen Dynastengeschlechts Ahaus
(Nahaus, niederländ.
Nahuys), wurde 1406 an das Hochstift Münster verpfändet, 1406 an dasselbe verkauft und kam 1803 durch
Reichsdeputationshauptbeschluß an die Fürsten Salm.
Seit bildeten die Salmschen Besitzungen einen Teil des franz. Depart. Lippe,
[* 7] kamen 1815 an Preußen
[* 8] und wurden auf
die Kreise
[* 9] Ahaus
, Borken, Kösfeld und Recklinghausen
[* 10] verteilt.