Caliéntes, ein Binnenstaat der
RepublikMexiko,
[* 2] erst 1853 aus Teilen des
StaatsZacatecas
gebildet, grenzt im N. an
Zacatecas und
San Luis Potosi, im W. und
S. an
Jalisco, im O. an
Guanajuato und
Zacatecas und umfaßt 6095 qkm
(104,3 QM.) mit (1880) 91,115 (nach
andern Angaben 140,430) Einw. Die Oberfläche ist teils eben, ein
Plateau von 1600 m mittlerer
Höhe bildend,
teils gebirgig, insbesondere im nordöstlichen Teil, der von
Zweigen der
Sierra Madre durchzogen wird. Der
Boden ist fast allenthalben
sehr ergiebig und liefert
Getreide
[* 3] und
Hülsenfrüchte von vorzüglicher
Qualität. Im westlichen Teil des
Staats, welcher ein
heißeres
Klima
[* 4] hat, reifen einzelne tropische
Früchte. Unbedeutend sind dagegen die mineralischen
Produkte.
- Die gleichnamige Hauptstadt, in 1950 m Meereshöhe, ist regelmäßig gebaut, hat zahlreiche öffentliche
Plätze,
Kirchen
und
Kapellen und (1880) 31,872 Einw., welche etwas Wollweberei treiben.
Von der ehemaligen
Blüte
[* 5] der Stadt unter der spanischen Herrschaft zeugen noch einzelne Gebäude von hoher architektonischer
Schönheit, so das Munizipalgebäude, das Gefängnis, die
Markthallen
[* 6] etc. Die Stadt, an der
Kreuzung zweier frequenter
Straßen,
inmitten reicher Fruchtgärten gelegen, ist Hauptstapelplatz für den
Handel im Innern
Mexikos und hält zu
Weihnachten eine
große
Messe. Den
Namen führt von den zahlreichen warmen
Quellen (bis 50° C.) in der Umgegend.
1) Staat im Innern der Republik Mexiko, erst 1853 aus Teilen des Staates Zacatecas gebildet, grenzt im N., im O. und z im W.
an Zacatecas, im S. an den Staat Jalisco und hat 6095 qkm und (1892) 140 180 E. (meist Azteken), d. i. 23 auf 1 qkm.
Die Oberfläche ist teils eben, ein Plateau von etwa 1900 m mittlerer Höhe, teils gebirgig, besonders im nordöstl. Teile,
der von der Sierra del Laurel (mit dem 3091 m hohen Laurel) und der Sierra
del Pinal, Zweigen der Sierra Madre,
eingenommen wird. Das Klima gilt als mild und gesund. Der Boden ist sehr fruchtbar und liefert vorzügliches Getreide und Hülsenfrüchte,
im westl. Teile auch tropische Früchte. Der Mineralreichtum scheint dagegen nicht bedeutend zu sein; die wenigen Gruben liefern
geringen Ertrag an Silber und andern Metallen. - 2) Hauptstadt des mexik.
Staates am Nebenflüßchen Aguas des Rio
[* 7] Grande de Santiago, in 1890 m Höhe in einem weiten Thale, mit mildem Klima, ist regelmäßig
gebaut, hat (1889) 32 355 E., viele öffentliche Plätze, 13 Kirchen und Kapellen, ein Hospital, ein Beaterio oder Korrektionshaus
für das weibliche Geschlecht, sehr ergiebigen Garten- und Feldbau, bedeutende Fabrikation baumwollener
Rebozos. Die Stadt, zur span. Zeit sehr blühend, hat seit der Revolution gelitten. IhreLage an der Kreuzung zweier großer
Straßen, der von Mexiko nach Sonora und Durango und der von San Luis-Potosi nach Guadalaxara, macht sie zu einem Verkehrsmittelpunkt
und noch gegenwärtig ist sie für den Handel der Binnenprovinzen von Bedeutung.
Jährlich wird zu Aguas-Calientes eine große Messe abgehalten, die 24. Dez. beginnt und 14 Tage dauert. IhrenNamen hat die Stadt von den in
ihrer Umgebung befindlichen zahlreichen Thermen, von denen die bedeutendste, Baño la Contera, 5 km südwestlich,
eine Temperatur von 37,5° C. hat, aber nicht gefaßt ist, wahrend mehrere andere, 2,5 km östlich von der Stadt, von denen
die wärmste 40° C. aufweist, zu Bädern benutzt werden. Aguas-Calientes ist durch Eisenbahn mit Mexiko und dem Norden
[* 8] verbunden. Eine
Zweigbahn führt von Aguas-Calientes nach Salinas und San Luis-Potosi und von dort weiter nach Tampico.