Agoge
(griech.), s. v. w.
Tempo (rhythmische in der
Melodie verstanden die Griechen unter Agoge
die
Folge benachbarter
Töne.
Agogische
Schattierungen werden in der
Musik die kleinen, nur ausnahmsweise stärkern und dann durch stringendo oder ritardando
geforderten Modifikationen des
Tempo (Agoge
) genannt, welche einen der Hauptfaktoren des musikalischen
Ausdrucks ausmachen. Die
reguläre Form der agogischen
Schattierungen ist ein geringes
Treiben bis zum
Schwerpunkt
[* 2] (dynamischen Gipfelpunkt)
der
Phrase und ein geringes
Nachlassen von da ab zum Ende der
Phrase. Die agogischen
Schattierungen dürfen für gewöhnlich
nur so stark sein, daß der
Ausdruck lebendig erscheint; werden sie bemerklicher, so sind sie das, was die
Italiener
tempo
rubato nennen.
Vgl. Riemann, Musikalische Dynamik und Agogik (Hamb. 1884).