Agincourt
(spr. -schängkuhr), Jean Baptiste Louis George Seroux d', Kunsthistoriker, geb. zu Beauvais, war erst Kavallerieoffizier, widmete sich dann als Generalpächter vorzugsweise den Kunststudien, bereiste England, die Niederlande [* 2] und Deutschland [* 3] und hielt sich seit 1778 meist in Italien [* 4] auf. Er ist Herausgeber eines kunstgeschichtlichen Werks, in welchem er, angeregt durch Winckelmanns Vorgang, die Kunstwerke, besonders die des Mittelalters bis zur Höhezeit der Renaissance, der bisherigen rein archäologischen Behandlungsweise des Gegenstands entzog und selbständig als Momente von Bedeutung für das Studium der Ästhetik sowie der Kulturgeschichte betrachtete.
Das Werk ist betitelt:
»Histoire de l'art par les monuments depuis sa décadence au IV. siècle jusqu'à
son renouvellement au XVI.«, wurde aber, da die
Revolution des Verfassers
Vermögen verschlungen hatte, erst nach seinem
Tode,
der in
Rom
[* 5] erfolgte, vollendet (Par. 1812-23, 6 Bde.
mit 325
Kupfern in
Fol.; deutsch von
Quast u. d. T.: »Sammlung der vorzüglichsten
Denkmäler der
Malerei, vorzugsweise vom 4. bis zum 16. Jahrh.«, Berl.
1840, 2 Quartbde. Tafeln und ein
Band
[* 6]
Text). Außerdem ist noch Agincourts
»Recueil de fragments de sculpture antique en terre
cuite« (Par. 1811) hervorzuheben.