Aghânî
(vollständiger: Kitâb al-aghânî, d. h. Buch der Gesänge), eine der reichhaltigsten litterar- und kulturhistor. Quellen für die ersten drei Jahrhunderte des Islams, verfaßt von Abû l-Faradsch al-Isfahâni (geb. 897, gest. 967) aus Irak, der seine Abstammung auf die Omajjaden zurückführte. Das Werk enthält hundert ausgewählte Gesänge, nebst Angabe der musikalischen Begleitungsart. Daran knüpfen sich Berichte über die Lebensumstände der Sänger und Dichter, ihre Genealogie, die Gesellschaft, in deren Mitte sie lebten, ihre Gedichte und Schicksale, wodurch uns tiefe Einblicke in die Verhältnisse der vorislamischen Araber und in die des Chalifates ermöglicht werden. Von der Ausgabe von J. G. Kosegarten («Liber cantilenarum magnus») mit lat. Übersetzung erschienen nur sechs Hefte (Greifsw. 1840-44). Die erste vollständige Ausgabe erschien in 20 Bdn. in Bulak (beendigt 1285 der Hidschra) und wurde von Rudolph Brünnow durch einen 21. Supplementband (Leid. 1888) ergänzt. Auszüge aus dem Aghânî giebt Salhani «Choix de narrations tirées du K. e. Aghânî (2 Bde., Beirut 1888).