Aggregatzu
stand
oder Aggregationsform, der durch die verschiedene Art des Zusammenhangs der kleinsten Teilchen
(Moleküle
oder
Atome) bedingte Zustand des Körpers.
Man unterscheidet drei Hauptaggregatzu
stände, den festen, tropfbar-flüssigen
und ausdehnsam-flüssigen Aggregatzu
stand. Im festen Aggregatzustand
besitzen die Körper
selbständige Gestalt und
Volumen, ihre Teilchen haben einen gewissen Zusammenhang, Kohäsion (s. d.).
Im tropfbar-flüssigen Aggregatzu
stand haben die Körper
nur in kleinen Mengen die selbständige Tropfengestalt, in
größern jedoch keine selbständige Gestalt, sondern nehmen dann die Gestalt ihrer Aufbewahrungsgefäße an. Die Kohäsion
der Teilchen der tropfbaren Flüssigkeiten ist sehr gering,
ihre Teilchen sind sehr leicht verschiebbar,
jedoch höchst schwierig einander zu nähern, weshalb der Raumgehalt wesentlich unverändert bleibt und man die tropfbaren
Flüssigkeiten für theoretische Betrachtungen als unzusammendrückbar gelten lassen darf. Im ausdehnsam-flüssigen oder
gasförmigen (luftförmigen
) Aggregatzu
stand haben die Körper
weder selbständige Gestalt, noch selbständiges
Volumen, indem die
Gase
[* 2] jeden ihnen gebotenen Raum ausfüllen.
Die kleinsten Teilchen der
Gase besitzen keine Kohäsionskräfte gegeneinander, sie stieben im Gegenteil, sobald der
Widerstand
der Gefäßwände weicht, auseinander, so daß sie nur in geschlossenen
Gefäßen sich aufbewahren lassen. Viele Körper
können
bei verschiedenen
Temperaturen in mehrern Aggregatzu
stand auftreten, z. B. das
Wasser, das fest als
Eis,
[* 3] flüssig als Wasser und gasförmig als Wasserdampf erscheint. Auch durch
Veränderung des äußern
mechan. Drucks kann eine
Veränderung des Aggregatzu
stand bewirkt werden. So verwandeln sich alle
Gase durch genügend starken Druck und
hinreichende
Abkühlung in tropfbare Flüssigkeiten. Boutigny nahm (1842) einen vierten den sphäroidalen,
an; er begriff darunter alle Erscheinungen, in denen die Flüssigkeiten eine sphäroidale Gestalt gewinnen (s.
Leidenfrostscher Versuch).
Über den von Crookes angenommenen vierten s.
Strahlende Materie.