Agglutination
(lat., «Anleimung», «Verklebung»),
in der Chirurgie die unmittelbare Vereinigung und Verwachsung geschnittener Wunden durch Organisation des in die Wundspalte ergossenen Exsudats. Dieses sog. Exsudat ist die bei jeder Trennung und Verletzung organischer Teile infolge der Entzündung aus dem Blute ausschwitzende Flüssigkeit (plastische Lymphe), welche bald gerinnt und sich hierauf durch Neubildung von Gefäßen zu einem Narbengewebe umbildet (Narbe). Es wird dieser Heilungsprozeß die Heilung per primam intentionem genannt.
Der
Chirurg sucht diesen Heilungsprozeß dadurch zu erzielen, daß er die Wundränder bald nach geschehener Verletzung
in engste
Verbindung miteinander bringt und in derselben mittels eines
Verbandes, mittels Klebemittel
(Heftpflaster, Kollodium
u. s. w.) oder auch mittels Nähten erhält. (S. Naht.) Geschieht eine unmittelbare Verwachsung
oder Agglutination
nicht, so erfolgt die
Vereinigung mittelbar, indem vorerst unter Eiterbildung die sog.
Granulationen entstehen, welche
die
Lücke ausfüllen, und nachher die wirkliche
Heilung und Vernarbung eintritt. (S. Wunde.)