Afterskorpione
,
s. Gliederspinnen.
Afterskorpione
136 Wörter, 1'053 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Afterskorpione,
s. Gliederspinnen.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Afterskorpione
(Pseudoscorpionina), eine von nur einer Familie, den Scherenspinnen (Chernetidae), gebildete Ordnung
der Spinnentiere
[* 2] (s. d.). Die Afterskorpione
erinnern durch lange, scherenförmige
Kiefertaster an die echten Skorpione, unterscheiden sich aber durch den Mangel des schwanzartigen Hinterleibsanhanges,
des Giftstachels und der Kämme, sowie dadurch, daß sie nicht durch sog. Lungen, sondern durch Luftröhren (s. Tracheen)
[* 3] atmen.
Die Kieferfühler sind kurz und scherenförmig, der Hinterleib ist gegliedert, plattgedrückt und mit breiter Fläche am Kopfbruststück
angewachsen. Die Afterskorpione
besitzen Spinndrüsen, die am zweiten Bauchringe nach außen münden.
Sie sind sehr gewandt, laufen schnell vor- und rückwärts, leben teils wie Chtonus trombidiodides Latr.
unter Baumrinde und Moos, teils wie der Bücherskorpion (s. d.) zwischen altem Papier, alten Kleidern u. s. w.,
und nähren sich von kleinen Insekten
[* 4] und Milben. Die Eier
[* 5] werden vom Weibchen an der Bauchseite des Hinterleibes
befestigt umhergetragen.
(Arthrogastra), Ordnung der Spinnentiere (s. d.), im Gegensatz zu den Spinnen, [* 7] Milben etc., mit deutlich gegliedertem, meist in seiner ganzen Breite [* 8] dem Kopfbruststück (Cephalothorax) angewachsenem Hinterleib, daher auch der ursprünglichen Form der Spinnentiere noch näher stehend als die genannten Ordnungen. Es sind meist scheue, nächtliche Tiere, die vorzugsweise in den Tropen zu Hause sind. Man unterscheidet:
1) Afterspinnen ¶
(Phalangidae), mit vier sehr langen und dünnen Beinpaaren, mit scherenförmigen Kieferfühlern, ohne Spinndrüsen; atmen ausschließlich durch gewöhnliche Tracheen (s. d.). Hierher unter andern der Kanker (Phalangium opilio).
2) Skorpionspinnen oder Geißelskorpione (Pedipalpi), mit Vorderbeinen in Gestalt von Fühlern, mit zwei Paar Fächertracheen und 11-12gliederigem Hinterleib.
3) Skorpione (Scorpionidae), mit vier Paar Fächertracheen und mit Giftstachel am Ende des Schwanzes (s. Skorpione).
4) Afterskorpione (Pseudoscorpionidae), ähnlich den vorigen, jedoch sehr klein, mit gewöhnlichen Tracheen und ohne Giftstachel. Hierher unter andern der Chelifer oder Bücherskorpion (s. d.).
5) Walzenspinnen (Solifugae), mit einer von dem Kopf getrennten Brust und mit gewöhnlichen Tracheen. Hierher unter andern Solpuga, die Walzenspinne (s. d.).