Titel
Äthyläther
(Äther,
Schwefeläther). Im
Handel kommen drei
Arten von Äthyläther
vor, welche sich durch
ihren
Gehalt an
Wasser und
Alkohol voneinander unterscheiden:
1) absoluter Äthyläther
vom spez. Gew. 0,720
bei 15°, gewöhnlicher oder offizineller Äthyläther
vom spez. Gew. 0,724-0,728
bei 15°, 3) roher Äthyläther
vom spez. Gew. 0,730-0,745
bei 15°. Zur
Prüfung des
Äthyläthers bestimmt man das
spezifische Gewicht und in einem langhalsigen
Kolben den
Siedepunkt. Äthyläther
soll sich schnell und ohne den geringsten Rückstand verflüchtigen, er darf beim Schütteln
mit dem gleichen
Volumen empfindlicher blauer Lackmustinktur diese nicht röten. Reagiert er sauer, so schüttelt man ihn
mit ganz schwacher reiner
Natronlauge und prüft diese auf
schweflige Säure,
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Schwefelsäure
[* 3] und Essigsäure. Gießt man einige Tropfen Äthyläther
auf einen Baumwollbausch oder auf Filtrierpapier, so darf sich
nach dem langsamen Verdunsten kein fuselartiger Geruch zeigen. Enthält Äthyläther
viel Wasser, so macht er trocknes Kaliumcarbonat
feucht. Gepulvertes Tannin wird beim Schütteln mit wasserhaltigem Äthyläther
sirupartig, geglühter Kupfervitriol färbt sich mehr
oder weniger blau; schüttelt man wasserhaltigen Äthyläther
mit Schwefelkohlenstoff, so trübt sich das Gemisch,
bei wasserfreiem Äthyläther
tritt keine Trübung ein. Beim Schütteln von 10 ccm Äthyläther
mit 10 ccm Wasser zeigt sich nach der Trennung
beider Flüssigkeiten das Volumen des Äthyläthers um 1 ccm vermindert; enthält der Äthyläther
dagegen Alkohol,
so ist die Vergrößerung der wässerigen Schicht entsprechend größer, und wenn man die Probe in einem graduierten Rohr macht,
kann man die Alkoholmenge unmittelbar ablesen. Ein Fuchsinkristall färbt reinen Äthyläther
nicht, alkoholhaltigen
mehr oder weniger rot.