eine
Verstimmung, welche entweder als die unmittelbare
Reaktion auf eine erfahrene Widerwärtigkeit in das Gebiet
der normalen
Seelenlehre fällt, welche unter Umständen aber auch ohne hinlängliche Begründung vorkommt
und dann als eine krankhafte
Verstimmung zu den
Seelenstörungen zählt. Im letzten
Fall kann die
Ursache zum Ärger
oder zur Ärger
lichkeit
im allgemeinen durch körperliche
Leiden,
[* 2]
Darmkatarrhe,
Stuhlverstopfung,
Hämorrhoiden etc., oder durch
Abspannung der Willenskraft
durch Überanstrengung mit geistiger
Arbeit bedingt sein, oder endlich kann der Ärger
eine Äußerung, eine
Teilerscheinung beginnender
Geisteskrankheit sein, wie denn zahlreiche
Fälle von
Hypochondrie,
Melancholie,
Hysterie etc. mit
dieser reizbaren
Verstimmung beginnen.
Fester
Wille und energische Behandlung der
Ursachen zum normalen und krankhaften Ärger
sind
die einzigen
Heilmittel. Vgl.
Verstimmung.
s. Arg
Manasse, der König Judas, hat diese Gräuel gethan, die ärgcr sind, denn alle Gräuel, so die Ammoniter gethan,
2 Kön.
21, 11. Sie fleißigen sich drauf, wie einer den andern betrüge, und ist ihnen leid, daß sie cs nicht
ärger
machen können,
Jer. 9, 5. Nimmt zu sich sieben Geister, die ärger
sind, denn er selbst,
Matth. 12, 45.
Und werde der letzte Betrug ärger
, denn der erste,
Matth. 27, 64.
Des Narren Leben ist ärger
denn der Tod,
Sir. 22, 12.
Seine (des bösen Mauls) Plage ist bitterer, denn der Tod, und ärger
, denn die Hölle,
c. 28, 25.
Siehe zu, du bist gesund geworden, sündige fort nicht mehr, daß dir nicht etwas Aergeres widerfahre,
Joh. 5, 14.
So Jemand die Seinen, sonderlich seine Hausgenossen, nicht versorget, der hat den Glauben verläugnet, und
ist ärger
denn ein Heide,
1 Tim. 5, 8.
Mit den bösen Menschen aber und verführerischen wirds je länger je ärger
, verführen und werden verführet,
2 Tim 3, 13.
eine Gemütsverstimmung, welche die Mitte hält zwischen dem Zorne und dem Gram oder Kummer.
Geschieht einem
Menschen ein wirkliches oder vermeintliches Unrecht, so wird er zornig;
trifft ihn ein schwerer Schlag
des Schicksals, so grämt oder bekümmert er sich;
Ärger
aber erfaßt ihn bei den mancherlei Widrigkeiten des täglichen Lebens.
Unter Ärger
lichkeit versteht man die für Ärger
empfängliche Gemütsstimmung.