Äquinoktium
(lat., »Nachtgleiche«),
der Zeitpunkt, wo der
Mittelpunkt der
Sonne
[* 3] beim scheinbaren
Umlauf derselben um
die
Erde in den
Äquator tritt. Da die
Sonne nicht ein leuchtender
Punkt ist, sondern ein größerer
Körper, so kann man den
Äquator selbst für diesen
Tag als
Tagbogen der
Sonne betrachten. Dieser
Tagbogen beträgt, wie auch der
dazu gehörige
Nachtbogen, 180°; es ist daher an jenem
Tag die
Sonne überall zwölf
Stunden sichtbar und zwölf
Stunden unsichtbar,
es sind mithin
Tag und
Nacht von gleicher
Länge. Es gibt aber zwei Äquinoktien, weil der Himmelsäquator von der
Ekliptik zweimal
durchschnitten wird, das erste
Mal 21. März (Frühlingsäquinoktium
) und das andre
Mal 23. Sept. (Herbstäquinoktium
).
Die
Punkte des Himmelsäquators, in denen dies geschieht, heißen die
Äquinoktialpunkte; der eine
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ist der Frühlingspunkt, der andre der Herbstpunkt. Von dem erstern aus zählen die Astronomen die gerade Aufsteigung und die Länge. Beide Äquinoktialpunkte sind aber einer fortdauernden langsamen Bewegung von O. nach W. unterworfen; vgl. Präzession.