Äolsharfe
(Windharfe, Wetterharfe, Geisterharfe), ein langer, schmaler Resonanzkasten mit oder ohne Schallloch, auf
dem eine (beliebig große) Anzahl im
Einklang abgestimmter
Darmsaiten über zwei niedrige
Stege aufgespannt ist. Die
Saiten müssen
von verschiedener
Dicke sein, so daß für jede ein andrer Spannungsgrad zur Erreichung derselben Tonhöhe
erforderlich ist; doch darf keine sehr stark angespannt sein. Streift ein Luftzug die
Saiten, so fangen dieselben an zu tönen,
und zwar machen sie zufolge der verschiedenen
Spannung neben den totalen verschiedenartige Partialschwingungen, jedoch natürlich
immer nur
Töne gebend, die der Obertonreihe des gemeinschaftlichen
Grundtons angehören. Der
Klang ist
von zauberischer
Wirkung, da je nach der
Stärke
[* 2] des
Windes die
Akkorde vom zartesten Pianissimo zum rauschenden
Forte anschwellen
und wieder verhallen. Die Äolsharfe
ist alt; als Erfinder, resp. Verbesserer werden
genannt der heil.
Dunstan (10. Jahrh.),
Athanasius
Kircher (gest. 1680) und
Pope (1792). In neuerer Zeit hat sie
besonders durch H.
Ch.
Koch wesentliche Verbesserungen erfahren. Vgl.
Anemochord.