Aelst
362 Wörter, 2'483 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Aelst
Aelst
(spr. ahlst), 1) Evert van, niederländ. Maler, geb. 1602 zu Delft, gest. 1658, ein ausgezeichneter Vertreter des Stillleben- und Blumenfachs, dessen Bilder aber selten sind. -
2) Willem van, Neffe und Schüler des vorigen, geb. 1620 zu Delft, lebte mehrere Jahre in Frankreich und Italien, [* 2] starb 1679 in Amsterdam. [* 3]
Sein Kolorit ist glänzend und tief, Früchte, besonders Weintrauben, und tote Vögel [* 4] gelangen ihm vorzüglich.
Auch wußte er den Glanz von Gefäßen aus Kristall, Gold [* 5] und Silber meisterhaft wiederzugeben.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Aelst
(spr. ahlst, vläm. Aalst; frz. Alost), Hauptstadt des Kantons und Arrondissements der belg. Provinz Ostflandern, 27 km
südöstlich von Gent,
[* 6] an der Dender, auf der Schiffe
[* 7] bis zur Stadt gelangen, und an den Linien Brüssel-Ostende, Aelst
-Burst
(10,4 km), Aelst-Lokeren (26 km) und Aelst
-Londerzeel (23 km) der Belg. Staatsbahnen,
[* 8] hat (1890) 25544 E., Post, Telegraph,
[* 9] ein got.
Rathaus mit schönem, 1879 durch Brand beschädigten Belfried, die großartige spätgot., unvollendete
Martinskirche mit einem Gemälde von Rubens (der heil. Rochus, Schutzheiliger der Pestkranken, 1631 angeblich in sechs Tagen
gemalt) und ein bedeutendes Jesuitenkollegium.
Außerdem bestehen eine Kunst- und eine Seidenwebschule, eine Musterwerkstätte für wollene und baumwollene Damast- und
feine Batistweberei, berühmte Bleichen und Gerbereien und Öl-, Linnen-, Spitzen-, Zwirn-, Baumwollfabriken,
sowie bedeutender Handel mit Hopfen
[* 10] und Getreide.
[* 11] – Aelst
war Hauptort einer 1046 gegründeten Grafschaft, die 1174 an die Grafschaft
Flandern fiel. In Aelst
ward 1453 Dirk Maertens geboren, der die Buchdruckerei in Belgien
[* 12] einführte und dessen ehernes Standbild
(von Geefs) 1856 enthüllt wurde. Aelst
wurde 1667 von Turenne erobert, der die Festungswerke schleifen ließ.
Am wurden bei Aelst
die Franzosen von den Preußen
[* 13] zurückgeworfen.
Aelst
(spr. ahlst), Evert van, niederländ. Maler, geb. 1602 zu Delft, gest. 1658, malte vornehmlich Stillleben, die
er mit Naturwahrheit und großer Sorgfalt durchführte. – Ihn übertraf in dieser Kunstgattung sein
Neffe und Schüler Willem van Aelst
, geb. zu Delft um 1620. Dieser lebte mehrere Jahre in Frankreich, dann in Italien, wo
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er unter dem Namen Guglielmo besonders in Florenz
[* 15] geschätzt ward, und kehrte 1656 in sein Vaterland zurück. Er starb 1679 in
Amsterdam. Aelst
wußte besonders den Glanz der Gefäße von Krystall, Gold und Silber sowie den der Perlmutter wiederzugeben.