Aelst
(spr. ahlst, vläm.
Aalst; frz.
Alost), Hauptstadt des Kantons und
Arrondissements der belg.
Provinz
Ostflandern, 27 km
südöstlich von Gent,
[* 2] an der
Dender, auf der Schiffe
[* 3] bis zur Stadt gelangen, und an den Linien
Brüssel-Ostende, Aelst
-Burst
(10,4 km),
Aelst-Lokeren (26 km) und Aelst
-Londerzeel (23 km) der
Belg. Staatsbahnen,
[* 4] hat (1890) 25544 E., Post,
Telegraph,
[* 5] ein got.
Rathaus mit schönem, 1879 durch
Brand beschädigten
Belfried, die großartige spätgot., unvollendete
Martinskirche mit einem Gemälde von
Rubens (der heil. Rochus, Schutzheiliger der Pestkranken, 1631 angeblich in sechs
Tagen
gemalt) und ein bedeutendes Jesuitenkollegium.
Außerdem bestehen eine Kunst- und eine Seidenwebschule, eine Musterwerkstätte für wollene und baumwollene Damast- und
feine Batistweberei, berühmte
Bleichen und Gerbereien und Öl-, Linnen-,
Spitzen-,
Zwirn-, Baumwollfabriken,
sowie bedeutender
Handel mit Hopfen
[* 6] und Getreide.
[* 7] – Aelst
war Hauptort einer 1046 gegründeten
Grafschaft, die 1174 an die
Grafschaft
Flandern fiel. In Aelst
ward 1453 Dirk Maertens geboren, der die Buchdruckerei in
Belgien
[* 8] einführte und dessen ehernes
Standbild
(von Geefs) 1856 enthüllt wurde. Aelst
wurde 1667 von
Turenne erobert, der die Festungswerke schleifen ließ.
Am wurden bei Aelst
die
Franzosen von den
Preußen
[* 9] zurückgeworfen.