Name dreier angelsächs. kirchlicher Schriftsteller, deren Persönlichkeiten und Werke
häufig verwechselt werden:
1) von
Malmesbury, am Ende des 10. Jahrh., dem ein nicht mehr vorhandenes Werk
»De naturis rerum« beigelegt wird. -
2) von
Canterbury, wegen seiner
Gelehrsamkeit durch den Beinamen »Grammaticus«
ausgezeichnet, stammte aus einer edlen
FamilieKents, ward in
Winchester durch den
Bischof Ethelwold zum
Geistlichen gebildet,
gegen 989 nach der
Abtei Cerne in
Dorsetshire gesandt, um dieselbe zu ordnen, hierauf
Bischof in
Wilton und 995
Erzbischof von
Canterbury, was er bis zu seinem
Tod blieb. Er suchte durch lateinische Werke, z. B.
eine
Grammatik, ein
Glossar des gebräuchlichsten Sprachschatzes (hrsg. von
Zupitza, Berl. 1880 ff.), ein Gesprächsbuch mit
angelsächsischen Interlinearglossen, die
Geistlichkeit und
durch Werke in der Nationalsprache das
Volk zu bilden. Unter diesen
letztern sind die umfassendsten seine
Homilien (zum Teil gedruckt in
Thorpes
»Homilies of the Anglo-saxon
church«, 1844-46) und seine ursprünglich auszugsweise angelegte Übersetzung des
Pentateuchs, des
BuchesJosua und des
BuchesHiob (hrsg. von Thwaites, Oxf. 1698; von
Grein,
Götting. 1872). Auch wird ihm eine Übersetzung des
Evangeliums des
Nikodemus
beigelegt. -
3) AelfricBeta, des vorigen
Schüler, beschäftigte sich mit der Neubearbeitung der Werke seines
Lehrers und
starb als
Erzbischof von
York 1051.
Name mehrerer angelsächs. Schriftsteller. Der bekannteste, Älfric mit dem
Beinamen Grammaticus, früher als Erzbischof von Canterbury betrachtet, wurde in der Münsterschule zu Winchester unter
Bischof Aethelwold erzogen, 1005 Abt des Klosters Ensham in der Grafschaft Oxford
[* 2] und starb zwischen 1015 und 1020. Ein äußerst
fleißiger Schriftsteller, wollte er das theol. Wissen seiner Berufsbrüder und die allgemeine Bildung der Laien heben. Von
seinen Werken und kleinen Abhandlungen sind zu erwähnen: «Homiliae catholicae» (2 Bde.,
hg. von Thorpe, Lond. 1844-46),
«Heiligenleben» (hg. von Skeat, Tl. 1-3, ebd. 1871-90),
eine lat. und angelsächs. glossierte Grammatik (hg. von Zupitza, Berl.
1880),
eine Übersetzung von Basilius' «Hexameron» und dessen Admonitio ad filium spiritualem" (hg. von Norman, Lond. 1848; 2. Aufl.,
ebd. 1849),
von Bedas«De Temporibus» (hg. von Wright in den Popular Treatises on Science", von Cockayne in «Leechdoms,
Wortcunning and Starcraft of Early England», und kleinere Traktate (teilweise veröffentlicht von Aßmann
in der «Bibliothek der Angelsäch. Prosa», Bd. 3,Cass. 1889). Ein «Glossary to AE's Homilies» von A. J. Wyatt und H.
Johnson ist 1890 erschienen. -
Vgl. Dietrich, Abt (in der «Zeitschrift für histor. Theologie», 1855-56).