Ährchen
[* 1]
(Grasährchen, lat.
Spicula), in der
Botanik der
Blütenstand
[* 3] der
Gräser
[* 4] und
Halbgräser, an welchem in ährenartiger
Anordnung die
Blüten hinter Deckblättern, den sogen.
Spelzen, sitzen. Bei den
Halbgräsern werden die Ährchen
nur
von einfachen, meist zahlreichen und dicht stehenden
Spelzen gebildet, hinter denen je eine
Blüte
[* 5] steht. Die der
Gräser sind
komplizierter gebaut. Man unterscheidet am
Grunde derselben zunächst zwei oder mehr größere gegenüberstehende
Spelzen,
hinter denen keine
Blüten stehen: die Hüllspelzen,
Kelchspelzen oder
Bälge (glumae s. glumae calycinae,
[* 1]
Fig. 1,
a, a). Auf diese folgen abwechselnd in zweizeiliger
Ordnung die
Blütenspelzen oder
Blumenbälge (paleae s. glumellae,
[* 1]
Fig. 1, b, b). Diese bergen hinter sich je ein Blütchen, und zwar ist das letztere in der
Regel von zwei
Blütenspelzen umgeben,
von denen die eine vor
[* 1]
(Fig. 2, b), die andre hinter der
Blüte (b') steht, und die als äußere oder
untere (palea exterior s. inferior) und als innere oder obere (p. interior s.
superior), auch als
Deck- und Vorspelze unterschieden werden. Häufig trägt die erstere auf ihrem
Rücken eine
Granne (arista,
[* 1]
Fig. 2, b*). Wenn das Ährchen
zwischen seinen
Kelchspelzen nur ein einziges Blütchen mit den zugehörigen
Blütenspelzen birgt, so hat man ein einblütiges Ährchen
(spicula uniflora); nach der Zahl der
Blüten unterscheidet man auch
zwei-, drei- bis vielblütige Ä.
[* 1]
^[Abb.: Fig. 1. Ein zweiblütiges Ährchen.
Fig. 2. Grasblüte mit Deck- und Vorspelzen.]