zwei Berggemeinden des schweizer. Kantons Zug:
Oberägeri (1952 Einw.)
am Nordufer, Unterägeri (2428 Einw.) am untern Ende des Ägerisees.
Dieses einsame Gewässer, in ein Hochthal des Voralpenlands
eingebettet, 7 qkm groß und 726 m ü. M., wird noch mit Einbäumen beschifft. Wo sein Abfluß, die Lorze,
den See verläßt, d. h. in Unterägeri, wird der kleine Fluß sofort in den Dienst der Industrie genommen.
Südöstlich vom
See liegt der Abhang Morgarten (s. d.).
(Mittel) (Kt. Zug).
Weiler mit 109 Ew. Gem. Unterägeri, zwischen diesem Dorfe und Oberägeri.
Kleine Kapelle, in welcher
sich ein bemerkenswertes Gemälde des Zuger Malers Moos befindet, das den Kampf am Gubel darstellt.
Postablage, Telephon.
(Neu) (Kt. Zug).
Grosser Weiler an der Lorze, 686 m. 2 Brücken, 208 Ew. Gemeinden Menzingen und Unterägeri.
Dieser Weiler liegt am Eingang der wilden Lorzeschlucht.
Von ihm aus führen zwei Strassen, die eine nach Zug,
die andere nach Menzingen
und nach dem Bergdorfe Neuheim.
Sägen, Baumwollfabrik.
Postwagen von Zug
nach Unter-Aegeri.
Postablage, Telephon.
(Ober) (Kt. Zug),
739 m. Gem. am Schluenbach und am Ufer des Aegerisees;
2 km südl. von Unter-Aegeri, 7 km von der Station
Sattel-Aegeri und 9,5 km von der Station Zug.
Postbureau, Postwagen Zug-Sattel.
Telegraph und Telephon.
Schöne Kirche mit gotischem
Chor.
Das Dorf ist das älteste des Aegerithales.
Die Gemeinde zählt ungefähr 1900 Ew., das Dorf deren 700. Die
Gegend ist sehr fruchtbar und die Bauern beschäftigen sich sowohl mit Milchwirtschaft und Käserei als auch mit Viehzucht.
Es gibt ausserdem Sägen;
200 Arbeiter sind in der Seidenindustrie tätig.
Ober-Aegeri hat an berühmten Persönlichkeiten
aufzuweisen: Christian Iten, Kriegshauptmann im XVI.
Jahrhundert;
Billeter, Chronist des XVII.
Jahrhunderts;
Heinrich, franz. Gesandter im XVIII.
Jahrhundert. Im Gemeindegebiet von Ober-Aegeri befinden sich die Schlachtfelder von Morgarten 1315 und
von St. Jost 1798. Eine Bergstrasse führt über den Raten nach Biberbrücke.
^[Ergänzung: Im Beinhaus sind alte Wandmalereien
zum Vorschein gekommen.]
(Unter) (Kt. Zug),
730 m. Gem. von 2440 Ew. und Kirchdorf von 1261 Ew., an der Lorze und am Ufer des
Aegerisees.
Postwagen Zug-Sattel.
Post, Telegraph und Telephon.
Sehr industrielles Dorf, grosse Baumwollfabrik, schöner Steinbruch.
Ackerbau. Moderne gothische Kirche, schönes Schulhaus.
Oberhalb des Dorfes
mehr
befindet sich die Pension Waldheim.
Zwischen Ober- und Unter-Aegeri auf der Höhe erhebt sich das Sanatorium für skrophulöse
Kinder, das von der gemeinnützigen Gesellschaft Zürich
gegründet wurde.
Beim See ist die berühmte Kinderheilstätte von Dr
Hürlimann, der auch das Sanatorium leitet.
(Neu) (Kt. Zug,
Gem. Menzingen und Unter Aegeri).
Haltestelle des Automobilkurses.
Schulhaus. Auf dem Gebiete von
Menzingen befindet sich die «Papieri», die zur Papierfabrikation erbaut,
jedoch nie zu diesem Zwecke benutzt wurde.
Von 1855-64 diente sie als Asyl für verlassene Kinder, die in der Baumwollspinnerei
Arbeit fanden.
Seit 1864 ist dieses Asyl nach Hagedorn bei Cham verlegt.
oder Egeri (lat. Aquae regiae), schönes Thal im östl. Teile des schweiz. Kantons Zug,
das im SW. vom Kaiserstock und Roßberg,
im SO. von dem Morgarten und im N. von der Kette des hohen Rhonen begrenzt wird. In dem Thale liegt in 726 m
Höhe der von stillen, einförmigen Bergufern umgebene Ägerisee (5,5 km lang, 1,5 km breit und 7 qkm groß), dessen Wasser
die forellenreiche Lorze in den Zuger See führt. Die Hauptorte des Thals sind: Oberägeri, Dorf im Thale
in 730 m Höhe, am untern Ende des Ägerisees, mit (1888) 1799 meist kath.
E. und alter Pfarrkirche (876 gestiftet, 1492 neu erbaut), Post und Telegraph; Unterägeri, Dorf, westlich von Oberägeri,
am Ausfluß der Lorze aus dem See, mit (1888) 2378 meist kath.
E., Post, Telegraph, neuer got. Pfarrkirche mit Glasmalereien und Gemälden, einer Erholungsstation für Kinder, Heilanstalt
für Skrofulöse (1885 gegründet) und zwei bedeutenden Baumwollspinnereien.