Adour
(spr.-duhr, lat. Aturus), Fluß im südwestl. Frankreich, entspringt in einer Höhe von 1931 m auf dem Tourmalet im Depart. Hautes-Pyrénées, 10 km östlich von Barèges. Nachdem er bei Ste. Marie die Quellflüsse vereinigt, auch den Abfluß des Blauen Sees aufgenommen hat, stürzt er durch das ¶
mehr
anmutige Campanerthal (s. d.), fließt an dem Badeorte Bagnères de Bigorre (550 m hoch) vorbei, tritt bei Tarbes (309 m) in
die Ebene und wird bei St. Sever, 133 km von der Mündung, schiffbar. Bei Dax wendet er sich nach Süden, bildet die Grenze
zwischen den Depart. Basses-Pyrénées und Landes und mündet nach einem 335 km langen Laufe 5 km unterhalb
Bayonne in einen Meerbusen mit einer Sandbank, die zur Zeit der Ebbe nur 1 m unter der Oberfläche des Wassers liegt. Im 13. Jahrh.
floß der Adour
20 km weiter nördlich bei Kap Breton ins Meer, vom 14. bis 16. Jahrh. jedoch lag die Mündung 30 km
nördlich von Bayonne bei dem Dorfe Bieux-Boucou.
Durch die Arbeiten des Ingenieurs Louis de Foix und durch einen heftigen Sturm bekam er 1579 seine jetzige, durch Dämme vor neuer Ablenkung geschützte Mündung. Rechts nimmt er den durch den Bouès verstärkten Arros und die 43 km schiffbare, aus Douze und Midou gebildete Midouze auf. Die linksseitigen Nebenflüsse, wie Larcis, Gabas (107 km), Luy (141 km), Gave de Pau [* 3] mit dem Gave d'Oloron, die Bidouze, Ardanaria und die 28 km schiffbare Nive, die bei Bayonne mündet, kommen aus den Pyrenäen.