Adoucieren
(frz., spr. adußi-), Anlassen, Nachlassen oder Tempern, ein technolog. Ausdruck für Glühprozesse, durch die harte Metalle oder Metalllegierungen weicher und dadurch für die Bearbeitung geeigneter gemacht werden. Das Glühen muß zuweilen in einer die Oxydation verhütenden oder auch noch chemisch einwirkenden Hülle geschehen, und das Abkühlen muß langsam erfolgen. (S. Cementation.) Durch das Adoucieren wird u. a. der hämmerbare Eisenguß oder Temperguß dargestellt. Auch Bronzegegenstände pflegt man zuweilen der Operation des Adoucieren zu unterwerfen, indem man dieselben bis zur Schmelzhitze des Bleies erhitzt und dann schnell in kaltes Wasser legt. Sie lassen sich dann mit dem Hammer bearbeiten und etwas dehnen, ohne zu zerspringen oder Risse zu bekommen. Das langsame Abkühlen des Glases in Kühlöfen ist gleichfalls als eine Art Adoucieren zu betrachten, insofern es hierdurch eine gewisse Elasticität erhält. - In der Malerei bezeichnet man mit Adoucieren: die Farbe vertreiben, verwaschen.