Adolf
,
6) ehemaliger
Herzog von
Nassau, hielt sich im
Sommer meist in Königstem im
Taunus und auf dem
Schloß Hohenburg
in
Bayern,
[* 2] im
Winter meist in
Wien
[* 3] auf; sein einziger Sohn,
Erbprinz
Wilhelm (geb. 22 April 1852), trat in das österreichische
Heer, ward bald Oberst und
Kommandeur des 1. Husarenregiments und 1889 zum
Generalmajor befördert. Gegen
den preußischen
Hof
[* 4] verhielt sich Adolf
zurückhaltend, aber nicht feindlich. Die erste
Annäherung fand durch die Vermählung
seiner Tochter,
Prinzessin Hilda, mit dem
Erbgroßherzog von
Baden
[* 5] statt.
Als
Kaiser
Wilhelm II. sich 1888 bei dem
Großherzog von
Baden auf der
Insel
Mainau aufhielt, stattete ihm
Adolf
29. Sept. daselbst einen Besuch ab, durch welchen die
Versöhnung mit dem preußischen
Hof und dem
Stande der
Dinge in
Deutschland
[* 6] ausgesprochen war. Dieselbe wurde vom
Herzog ohne
Zweifel im Hinblick auf seine
Thronfolge im Großherzogtum
Luxemburg
[* 7] gesucht,
welche durch den Gesundheitszustand des
Königs
Wilhelm III. der
Niederlande
[* 8] in nahe Aussicht gestellt war.
Als nun im Frühjahr 1889
Wilhelm III. so schwer erkrankte, daß die niederländischen
Generalstaaten die Einsetzung einer
Regentschaft beschlossen, und
die luxemburgische
Kammer den Beschluß faßte, dem
Herzog die
Regentschaft des ihm dereinst zufallenden
Landes zu
übertragen, nahm den
Antrag an, traf in
Luxemburg ein und leistete 11. April den
Eid auf
die
Verfassung, vom
Volk mit Jubel begrüßt. Doch
Wilhelm III. genas wider Erwarten, lehnte des
Herzogs Anerbieten, die
Regentschaft
weiterzuführen, dankend ab und übernahm 3. Mai wieder selbst die
Regierung, worauf Adolf
4. Mai
Luxemburg verließ.