(v. arab. amîr-ul-mâ), Oberbefehlshaber zur See. In den frühern Zeiten des Mittelalters, wo besonders auf
der See nicht völkerrechtlich geordnete, sondern vollkommen faustrechtliche Zustände herrschend waren, unternahm ein einzelnes
Handelsschiff nicht leicht eine weitere Fahrt, sondern es pflegten mehrere Schiffer zu einer Gesellschaft
zusammenzutreten, deren Kommando und Führung behufs kriegerischer Verteidigung einem Admiral anvertraut ward.
Dieser Titel wurde durch die Mauren zuerst in Spanien gebräuchlich und verbreitete sich von hier aus zu den übrigen europäischen
Völkern. In Sizilien ward er 1142 den Flottenbefehlshabern beigelegt; in England kam er 1216, in Frankreich 1284 in
Gebrauch. In den Seestaaten wurden bald auch hohe Staatswürden krëiert und mit diesem Titel ausgestattet, und zwar unterschied
man bald zwischen dem Großadmiral, als dem eigentlichen höchsten Chef der gesamten Marine, und zwei niedern Klassen von Admiralen,
welche als Befehlshaber von Abteilungen einer Flotte fungierten und auch wohl als Vize- oder Konteradmirale
von jenem unterschieden wurden. Am ausgebildetsten ist dieses Titelwesen
in England.
Hier ist die Würde des Lord High Admiral eins der neun hohen Kronämter, welches aber seit 1708 über 100 Jahre unbesetzt geblieben
ist, bis 1827 der damalige Herzog von Clarence auf kurze Zeit damit bekleidet wurde, denn nach der Schlacht
bei Navarino legte er es wieder nieder. Außerdem wird in England zwischen Admiralen der roten, weißen und blauen Flagge als
wirklichen Admiralen unterschieden. In der Türkei heißt der Chef der Flotte Kapudan-Pascha, in der russischen Marine Großadmiral.
Die übrigen Seestaaten unterscheiden drei Rangstufen, welche den Klassen der Generale in den Landarmeen
entsprechen: Admiral (franz. amiral), entsprechend dem General der Kavallerie oder Infanterie;
Vizeadmiral, entsprechend dem Generalleutnant;
Konteradmiral (engl. rear admiral, eigentlich der Nachhut; holländ. schout bij nacht), entsprechend dem Generalmajor. In England
führen die drei ältesten Admirale den Titel Admiral of the fleet und haben den Rang des Feldmarschalls.
Die
frühere Würde des Lord High Admiral ist auf die nur mit der Verwaltung der englischen Kriegsflotte betrauten Commissioners for executing
the office of the Lord High Admiral of the united kingdom of Great Britain and Ireland übergegangen. Die Admiralklasse
(der Seeoffiziere) wird durch den Titel Flaggoffiziere ausgezeichnet, weil alle Admirale eine Admiralsflagge sowohl am Bord
als im Boot führen. Diese Flagge ist in Deutschland quadratisch, weiß und von einem senkrecht stehenden bis zu den Kanten des
Flaggentuchs reichenden schwarzen Kreuz geteilt.
Dasjenige Schiff eines Geschwaders, auf welchem sich der dasselbe kommandierende Admiral befindet, heißt das
Flaggschiff. Auf zweimastigen Fahrzeugen setzt auch der Konteradmiral seine Flagge im Vortopp; auf einmastigen Fahrzeugen führt
der Vizeadmiral im obern Viertel seiner Flagge, zunächst dem Flaggstock, eine schwarze Kugel. Auf ein- oder zweimastigen Fahrzeugen
befindet sich in der Flagge des Konteradmirals im obern und untern Viertel, zunächst dem Flaggstock, eine
schwarze Kugel. »Ein Admiral heißt (hisst) seine Flagge« bedeutet, daß er das Kommando übernimmt; »er streicht sie« bedeutet,
er legt das Kommando nieder.
der Oberbefehlshaber zur See. Das Wort, von dem Arabischen Amir, Emir, d. i. Fürst, Befehlshaber,
abgeleitet, verbreitete sich unter alle seefahrenden Nationen (frz. amiral; ital.,
span. und portug. almirante; die mittelgrch. Form amiralios
entstand aus dem Französischen). Nur die Türken nennen ihren Großadmiral Kapudan Pascha. Früher, wo die Flotten hauptsächlich
mit Landtruppen bemannt wurden, besetzte man für den Fall eines Krieges die Admiralstellen mit Generalen.
Erst seit Beginn des 18. Jahrh. beförderte man ausschließlich Seeoffiziere zu Admiral. Es
giebt gegenwärtig in den Marinen der meisten Seestaaten drei Rangstufen unter den den den Viceadmiral und den Konteradmiral.
Eine größere Flotte zerfiel früher gewöhnlich in drei Abteilungen: das Gros, die Vorhut und die Nachhut.
Der Admiral führte neben dem allgemeinen Befehl über die ganze Flotte den besondern über das Gros, der Viceadmiral über die
Vorhut, der Konteradmiral über die Nachhut. In neuerer Zeit werden jene Abteilungen Divisionen oder Geschwader genannt und oft
Flotten, die aus drei bis vier Divisionen bestehen, nur von einem Admiral befehligt. Im Range
steht der Admiral dem kommandierenden General, der Viceadmiral dem Generallieutenant, der Konteradmiral dem Generalmajor gleich.
Die Rangabzeichen sind die der Generale, außerdem trägt der Viceadmiral zwei einfache und einen breiten, der Konteradmiral
einen einfachen und einen breiten Goldstreifen unter der Krone auf dem Ärmel. Die Hüte der Admiral sind mit
breitem Goldstreif gefaßt. Die der verschiedenen Klassen werden als Flaggoffiziere bezeichnet, weil sie an der Spitze eines
Mastes ihres Schiffs eine viereckige Flagge (weiß mit eisernem Kreuz, s. Tafel: Flaggen des Deutschen Reichs,
[* ]
Fig. 13, beim
Artikel Deutschland und Deutsches Reich) führen.
Der Admiral setzt diese Flagge im Großtop, der Viceadmiral im Vortop und der Konteradmiral im Kreuztop. Ehedem gab es auch einen
Großadmiral, der ursprünglich der oberste Leiter des ganzen Kriegsseewesens eines Staates sein sollte. Indessen verwandelte
sich dieses Amt gewöhnlich in eine hohe Staats- oder Reichswürde, und gegenwärtig ist diese Bezeichnung,
wo sie noch vorkommt, nur ein Ehrentitel, mit dem fürstl. Personen ausgezeichnet werden, ohne daß sich daran eine wirkliche
Führung der Flotte knüpft. In Deutschland heißt seit 1889 der der das Oberkommando über die gesamte Marine führt, kommandierender
Admiral. In England besteht außer den drei genannten Abstufungen noch ein der
Flotte» (Admiral of the fleet).
Dieser hat den Rang eines Feldmarschalls und führt eine besondere Flagge am Top des Großmastes. In Holland führt der Konteradmiral
den Titel Schout bij Nacht (Wächter, Aufseher während der Nacht), weil diesem Offizier in frühern Zeiten
die Sicherheit der Flotte zur Nachtzeit oblag. Die Nordamerikaner hatten anfänglich keine in ihrer Flotte, sondern übertrugen
bei Aussendung eines Geschwaders oder einer Flotte den Oberbefehl derselben zeitweilig und für die Dauer der Expedition
dem
ältesten Kapitän. Dieser erhielt alsdann für diese Zeit den Titel Kommodore. Seit dem Ausbruche des Bürgerkrieges
ernannten jedoch sowohl die Nord- als die Südstaaten fest angestellte und auch nach dem Frieden behielt die Union diese Charge
bei. Über die dem Admiral zustehenden Ehrenbezeigungen s. Salut und Seeceremoniell, über
seinen Chargengehalt s. Diensteinkommen.
(Vanessa Atalanta L., Tafel: Schmetterlinge I,
[* ]
Fig. 27), einer der schönsten Tagschmetterlinge
Centraleuropas, der auch in Nordamerika und Südasien vorkommt und mit dem großen und kleinen Fuchs, dem Pfauenauge und
Distelfalter zu den Eckflüglern gehört, die durch ihre zottigen, verkümmerten Vorderbeine, die eckig ausgeschweiften Außenränder
der Flügel sowie durch die mit sechs Reihen ästiger, spitziger Dornen besetzten Raupen und die meist
goldglänzenden, auf dem Rücken mit nasenförmiger Erhöhung versehenen, mit der Schwanzspitze frei aufgehängten Puppen sich
auszeichnen.
Die Grundfarbe des Admiral ist braunschwarz mit schiefer, roter Mittelbinde, weißen Vorderflecken und blauer Randlinie
auf den Vorderflügeln, während die Hinterflügel feuerrot gesäumt sind, blaue Augen am innern Rande tragen und auf der
marmorierten Unterseite die Zahl 8118 in schwarzen Zügen zeigen. Die kurze, meist braune oder schwarze Raupe hat gelbe,
ästige Dornen und einen gelben Seitenstreif, wodurch sie sich leicht von der Raupe des Tagpfauenauges unterscheidet. Sie lebt
im Mai und dann wieder im September auf Brennnesseln in zusammengezogenen Blättern. Der Falter fliegt im
Spätsommer; das Weibchen überwintert und legt im Frühjahr seine Eier.