Admiral
,
der Oberbefehlshaber zur See. Das Wort, von dem
Arabischen Amir, Emir,
d. i. Fürst, Befehlshaber,
abgeleitet, verbreitete sich unter alle seefahrenden Nationen (frz. amiral; ital.,
span. und portug. almirante; die mittelgrch. Form amiralios
entstand aus dem
Französischen). Nur die
Türken nennen ihren Großadmiral
Kapudan Pascha. Früher, wo die Flotten hauptsächlich
mit Landtruppen bemannt wurden, besetzte man für den Fall eines
Krieges die Admiral
stellen mit
Generalen.
Erst seit Beginn des 18. Jahrh. beförderte man ausschließlich Seeoffiziere zu Admiral.
Es
giebt gegenwärtig in den Marinen der meisten Seestaaten drei Rangstufen unter den den den Viceadmiral
und den
Konteradmiral.
Eine größere Flotte zerfiel früher gewöhnlich in drei
Abteilungen: das Gros, die
Vorhut und die Nachhut.
Der Admiral
führte neben dem allgemeinen
Befehl über die ganze Flotte den besondern über das Gros, der Viceadmiral
über die
Vorhut, der
Konteradmiral über die Nachhut. In neuerer Zeit werden jene
Abteilungen Divisionen oder
Geschwader genannt und oft
Flotten, die aus drei bis vier Divisionen bestehen, nur von einem Admiral
befehligt. Im Range
steht der Admiral
dem kommandierenden
General, der Viceadmiral
dem Generallieutenant, der
Konteradmiral dem Generalmajor gleich.
Die Rangabzeichen sind die der
Generale, außerdem trägt der Viceadmiral
zwei einfache und einen breiten, der
Konteradmiral
einen einfachen und einen breiten Goldstreifen unter der
Krone auf dem Ärmel. Die
Hüte der Admiral
sind mit
breitem Goldstreif gefaßt. Die der verschiedenen
Klassen werden als Flaggoffiziere bezeichnet, weil sie an der
Spitze eines
Mastes ihres Schiffs eine viereckige
Flagge (weiß mit eisernem Kreuz,
[* 2] s.
Tafel:
Flaggen
[* 3] des
Deutschen
Reichs,
[* 1]
Fig. 13, beim
Artikel
Deutschland
[* 4] und
Deutsches Reich) führen.
Der Admiral setzt diese Flagge im Großtop, der Viceadmiral im Vortop und der Konteradmiral im Kreuztop. Ehedem gab es auch einen Großadmiral, der ursprünglich der oberste Leiter des ganzen Kriegsseewesens eines Staates sein sollte. Indessen verwandelte sich dieses Amt gewöhnlich in eine hohe Staats- oder Reichswürde, und gegenwärtig ist diese Bezeichnung, wo sie noch vorkommt, nur ein Ehrentitel, mit dem fürstl. Personen ausgezeichnet werden, ohne daß sich daran eine wirkliche Führung der Flotte knüpft. In Deutschland heißt seit 1889 der der das Oberkommando über die gesamte Marine führt, kommandierender Admiral. In England besteht außer den drei genannten Abstufungen noch ein der Flotte» (Admiral of the fleet).
Dieser hat den Rang eines Feldmarschalls und führt eine besondere Flagge am Top des Großmastes. In Holland führt der Konteradmiral den Titel Schout bij Nacht (Wächter, Aufseher während der Nacht), weil diesem Offizier in frühern Zeiten die Sicherheit der Flotte zur Nachtzeit oblag. Die Nordamerikaner hatten anfänglich keine in ihrer Flotte, sondern übertrugen bei Aussendung eines Geschwaders oder einer Flotte den Oberbefehl derselben zeitweilig und für die Dauer der Expedition dem ältesten Kapitän. Dieser erhielt alsdann für diese Zeit den Titel Kommodore. Seit dem Ausbruche des Bürgerkrieges ernannten jedoch sowohl die Nord- als die Südstaaten fest angestellte und auch nach dem Frieden behielt die Union diese Charge bei. Über die dem Admiral zustehenden Ehrenbezeigungen s. Salut und Seeceremoniell, über seinen Chargengehalt s. Diensteinkommen.