Adlersparre,
Georg, Graf, schwed. General und Staatsmann, geb. in der Provinz Jemtland, trat 1775 in Militärdienste. Als Gustav III. gestorben war (1792),
nahm Adlersparre als Rittmeister seine Entlassung, widmete sich der Litteratur und gab 1797-1801 eine liberale Zeitschrift: «Läsning i blandade Ämnen», heraus. Beim Ausbruche des Krieges gegen Rußland 1808 trat er wieder in Dienst und erhielt 1809 als Oberstlieutenant und Oberadjutant den Befehl über eine Abteilung der sog. Westarmee. Adlersparre ward in die Pläne zum Sturze König Gustavs IV. eingeweiht und trug wesentlich zu deren Ausführung dadurch bei, daß er sein Korps in die Nähe der Hauptstadt führte.
Nach dem Regierungswechsel wurde Adlersparre schnell nacheinander Staatsrat, Generaladjutant, Generalmajor und in den Freiherrenstand erhoben. Es gelang ihm, die schon während des Krieges verhandelte Wahl des Prinzen Christian August zum Thronfolger durchzusetzen. Als sich nach dem plötzlichen Tode des Kronprinzen sein Ansehen minderte, zog er sich 1810 als Landeshauptmann (bis 1824) nach Staraborgs Län zurück. 1816 erteilte ihm der König die Grafenwürde. Die von ihm veranstaltete Herausgabe der «Handlingar rörande Sveriges äldre, nyare och nyaste historia» (9 Bde., Stockh. 1830-33), enthaltend eine Menge von geheimen Staatspapieren, seinen Briefwechsel mit Karl XIII., dem Prinzen Christian August u. a., verwickelte ihn 1831 in eine Untersuchung wegen Preßvergehen und zog ihm eine Geldstrafe zu. Adlersparre starb auf seinem Landgute Gustafswik im Wermland.