Adlerberg
,
Wladimir Feodorowitsch, Graf, russ. General und Minister, geb. zu Wiborg [* 2] als Sohn eines Obersten aus einer schwedischen Familie Svebelius, die 1684 unter dem Namen in den Adelstand erhoben wurde, trat 1811 als Offizier in die Armee, machte die Feldzüge von 1812 bis 1814 mit und ward 1817 Adjutant und Vertrauter des Großfürsten Nikolaus, welchem er während des Aufstands zur Seite stand, und in dessen Gefolge er 1828 als Generalmajor dem türkischen Feldzug beiwohnte. Im J. 1833 ward er Generalleutnant, 1842 Generaldirektor des Postwesens, 1843 General der Infanterie, 1847 in den Grafenstand erhoben und 1852 Minister des kaiserlichen Hauses und Ordenskanzler.
Mit den autokratischen
Grundsätzen seines
Herrn hatte er sich völlig identifiziert. Weniger ein
Werkzeug seiner politischen
Pläne, war Adlerberg
vielmehr ein persönlicher
Diener des
Kaisers und wurde vorzugsweise in wichtigen Privatangelegenheiten verwendet.
In solcher
Stellung behielt er auch unter
Alexander II. nicht unbedeutenden persönlichen Einfluß, wenngleich
er die liberalen
Reformen des
Kaisers keineswegs förderte. Im J. 1870 nahm er wegen seines hohen
Alters seinen
Abschied, nachdem
er schon 1857 die Leitung des Postwesens niedergelegt hatte, und starb Das
Ministerium des kaiserlichen
Hauses
ward seinem ältesten Sohn,
Alexander,
Graf Adlerberg
II. (geb. 1819),
General der
Infanterie und Generaladjutant,
übertragen, welcher
während des letzten türkisch-russischen
Kriegs zum Generalkommandanten des kaiserlichen
Hauptquartiers ernannt, von
Alexander
III. aber gleich nach seiner Thronbesteigung seines
Postens als
Minister des kaiserlichen
Hauses enthoben wurde.
Sein zweiter
Sohn,
Nikolaus,
Graf Adlerberg
III., gleichfalls
General der
Infanterie und Generaladjutant, war
Generalgouverneur
von
Finnland und ist Verfasser eines
Buches: »Von
Rom
[* 3] nach
Jerusalem«
[* 4] (Petersb. 1853).