Adinole
80 Wörter, 655 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Adinole,
ein dichtes, hornstein- oder felsitähnliches Gestein von mattem, jaspisartigem, flach muscheligem Bruch, grauen, roten oder grünen, oft lagen- oder partienweise wechselnden Farben, das sich durch verhältnismäßig leichte Schmelzbarkeit vor dem Lötrohr [* 2] und namentlich durch hohen, auf einer Beimengung von Albit [* 3] beruhenden Natrongehalt (bis 10 Proz.) auszeichnet.
Solche Adinole
erscheint einerseits als Kontaktmetamorphose von Schiefern in Berührung mit körnigen
Diabasen, andererseits, namentlich von Kieselschiefer begleitet, als normale Einlagerungen in Kulmschichten, z. B. im
Harz, Nassau, Hessen,
[* 4] Westfalen.
[* 5]
(Felsitfels, Feldstein), Gestein, kryptokristallinisches Gemenge dichten Orthoklases (Feldsteins, s. Feldspat) mit Quarz, bildet die Grundmasse vieler Porphyre (vgl. Felsitporphyre unter »Porphyre«),
umsäumt häufig größere Porphyrmassen an ihren Grenzen [* 7] gegen das Nachbargestein (Vogesen), tritt aber auch ohne Zusammenhang mit Porphyr in kleinen Gängen selbständig auf (Sachsen, [* 8] Schwarzwald). Petrographisch nahe verwandt ist das nach einer schwedischen Lokalbezeichnung Hälleflinta genannte Gestein, das neben Feldspat (Orthoklas oder Oligoklas) und Quarz auch einzelne Chlorit- und Glimmerblättchen enthält und bandartig graugelblich bis braun oder grünlich gefärbt ist. Es ist ein dichter, glimmerarmer Gneis, mit dem es auch in Schweden, [* 9] Schottland und Kanada wechsellagert.
Adinole ist ein ähnliches, aber stark natronhaltiges (bis 10 Proz.) Gestein, ein Kontaktprodukt zwischen Kulmkieselschiefer und Diabas im Harz, endlich Hornfels ein dichtes, einzelne Granat-, Turmalin-, Feldspat- und Glimmerindividuen enthaltendes Umwandlungsprodukt der Grauwacken und Grauwackenschiefer des Harzes im Kontakt mit Granit. Je nach der Nähe der Kontaktstelle schwankt der Gehalt an Kieselsäureanhydrid im letztgenannten Gestein zwischen 56 und 74 Proz.