Adhäsion
Glas (Öfen für Holzfeu

* 3
Glas. (Anhangkraft, Flächenanziehung) heißt die
Kraft,
[* 2] welche das Aneinanderhaften zweier miteinander in Berührung
gebrachter
Körper bewirkt, im
Gegensatz zur
Kohäsion oder dem innern Zusammenhang der
Körper. Die Wassertröpfchen, mit welchen
sich
eine Fensterscheibe betaut, haften an ihr durch Adhäsion;
diese ist auch die
Ursache, daß
Wasser, welches
man aus einem Trinkglas ausgießen will, so leicht an der äußern Wand herabläuft.
Wasser, auf eine reine Glasplatte gebracht,
zerfließt auf ihr und benetzt sie;
Quecksilber dagegen benetzt die Glasplatte nicht, sondern bildet auf ihr abgerundete
Tropfen, und ebenso verhält sich
Wasser auf einer mit
Fett bestrichenen Oberfläche. Im erstern
Fall ist offenbar die Adhäsion
des
Wassers zum
Glas
[* 3] größer als die
Kohäsion der Wasserteilchen unter sich, während im zweiten
Fall die
Kohäsion des
Quecksilbers
seine Adhäsion
zum
Glas oder die
Kohäsion des
Wassers seine Adhäsion
zum
Fett übertrifft.
Man kann daher beim Ausgießen von
Wasser das Herablaufen an der äußern Gefäßwand verhüten, wenn man den
Rand des
Glases
mit
Fett bestreicht. Auch feste
Körper haften bei inniger Berührung aneinander, besonders dann, wenn der eine
Körper anfangs
flüssig war und dann durch
Verdunsten oder Erstarren der
Flüssigkeit erst fest geworden ist. Hierauf
beruht ja das Schreiben und
Malen, das
Leimen,
Kitten und
Löten.
Eben geschliffene
Glas- oder Metallplatten haften gleichfalls
aneinander, sie werden jedoch nicht bloß durch Adhäsion
, sondern vorzugsweise durch den
Luftdruck zusammengehalten (scheinbare
Adhäsion
). Vgl.
Kapillarität. - In der
Pathologie nennt man Adhäsion
die Verlötung oder
Verwachsung der Weichteile
untereinander durch ein auf dem Weg der
Entzündung neugebildetes gefäßhaltiges
Bindegewebe.