Entzündung der Gefäßhäute und des umgebenden Gewebes an der Halsblut- oder Drosselvene. Durch den im Gefäß
[* 3] sich bildenden
Blutpfropfen wird dies mehr oder weniger undurchgängig und schwillt nach dem Kopf hin zu einem dicken, harten Strang an; von der
Aderlaßwunde aus treten Eiterung und Jauchenabsonderung ein, und es entsteht ein Fistelgeschwür. Mögliche
Folgen sind Hirnentzündung, Aufnahme von Jauche ins Blut. Ursachen sind in mechanischen Reizungen der Aderlaßstelle durch Reiben
und Scheuern zu suchen; Behandlung: anfangs kühlende Mittel, wiederholte Einreibung einer kräftigen, scharfen Salbe längs
der entzündeten Vene, unter Umständen ist die operative Entfernung des kranken Teils des Gefäßes notwendig.
oder Aderlaßfistel, ein Eitergang, der sich bei Pferden und Rindern bildet, wenn zum
Aderlaß unreine Instrumente verwendet wurden oder wenn das Tier die Aderlaßwunde an unreinen Gegenständen scheuert. An der
verletzten Stelle entwickelt sich eine
Entzündung, die sich durch Anschwellung und durch Entleerung eines dünnen Eiters kennzeichnet.
Die Aderfistel kann zu sehr bedenklichen Erscheinungen führen. Erstlich wird durch Gerinnung
des Blutes und Bildung fester Pfröpfe innerhalb der verletzten Ader dem cirkulierenden Blute ein Hauptweg verlegt, wodurch Stauungen
und Anschwellungen vor derAderfistel (kopfwärts) entstehen.
Die größere Gefahr jedoch besteht darin, daß durch eiterigen oder jauchigen Zerfall der Blutpfröpfe Blutvergiftung herbeigeführt
werden kann. Im Anfange des Übels kann man durch Aufschlitzen der Hautwunde und Ausspritzen des Fistelganges
mit desinfizierenden Lösungen (z. B. Carbolwasser 3 Proz., Sublimatwasser 1 Promille, Creolinwasser 2 Proz.) Heilung bringen,
später ist dieselbe mit Sicherheit nur durch eine Operation zu erhoffen, welche in einer Unterbindung der Ader oberhalb und
unterhalb der kranken Stelle und Ausschneiden der letztern besteht.