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oberherrlichen Rechte des
Thales scheinen an den Walliserdynasten Anton von
Thurn zu
Gestelen gelangt zu sein; denn als er 1400 die
Landschaft
Frutigen verkaufte, war darin auch das Thal Engstligen begriffen. 1433 erbauen 56 Landsleute von Adelboden
daselbst
eine Kirche, worauf 1439 die Gemeinde zur besondern Pfarrei erhoben wurde. Die noch erhaltene Kirche
mit ihrem stumpfen
Turm weist an der Aussenseite mittelalterliche Fresken auf und trägt auch im Innern ein altertümliches
Gepräge.
Die Reformation wurde nur mit Widerstreben angenommen. 1564/65 starb mehr als die Hälfte der Bevölkerung an der Pest. Ebenso
heftig wütete diese Krankheit vom September 1669 bis zum Februar 1670, während welcher Zeit in Adelboden
550 Personen
starben. Ueber die Vergangenheit
Adelbodens findet sich reiches Material in der handschriftlichen Chronik des
Statthalters
Abraham
Allenbach (1632-1705). Die Gemeinde gehörte bis in die neueste Zeit zu den entlegensten des Kantons.
Den Verkehr mit der Aussenwelt vermittelte das überaus beschwerliche Strässchen längs der rechten
Thalseite. Um 1870 ward die erste Fremdenpension eröffnet, welche namentlich von norddeutschen Gästen besucht wurde. 1884 erstellte
man unter grösseren Opfern die neue Strasse. Von da an entwickelte sich Adelboden
rasch zu einer Fremdenstation ersten Ranges
mit zahlreichen Gasthöfen. Vielbesuchte Wintersportstation, Skirennen- und Exkursionszentrum für die
Besteigung des Wildstrubels, des
Lohners und der hinteren
Niesenkette.
Gelegenheit zu leicht ausführbaren Bergtouren. Zahlreiche Passübergänge nach den benachbarten Thälern: Hahnenmoospass
(1954 m) nach der
Lenk 2½ Stunden,
Engstligengrat (2619 m) nach der
Gemmi 6 Stunden, Bundergrat (2530 m) nach
Kandersteg 5 Stunden,
Otterngrat (2282 m) nach
Grimmialp 5 Stunden. Ausserdem viele durch Weganlagen leicht zu erreichende Ausflugsziele.
Höhenstationen auf der
Engstligenalp und dem
Hahnenmoos. Vergl. Stettler. Das Frutigland. Bern
1887. - Stettler. Des Frutiglandes
Geschichte. Bern
1901. - Illustr. Führer durch Adelboden;
herausgegeben vom Verkehrsverein.