Adanson
(spr. addangßong),
Michel, franz. Naturforscher und
Reisender, geb. zu
Aix in der Provence, studierte
in
Paris
[* 2] unter Réaumur und Jussieu Naturwissenschaften und reiste im März 1749 nach dem
Senegal, wo er sich beinahe fünf
Jahre lang aufhielt. Hier stellte Adanson
genaue Untersuchungen über die
Temperaturen der Luft und des
Bodens
an und beschrieb zuerst den
Affenbrotbaum
(Adansonia). Ferner fand er daß die Wirkung des
Blitzes identisch sei
mit der der Elektricität, und bemerkte am bei
Beobachtung des Zitterwelses (Silurus electricus), daß die Wirkung
seines elektrischen
Schlages nicht merklich verschieden sei von dem bei dem Leidenschen Versuche. Auch
hat Adanson
wohl zuerst auf Strandverschiebungen an der
Küste hingewiesen. Nach seiner Rückkehr wurde er Mitglied der
Akademie
der Wissenschaften und legte dieser 1774 den
Plan zu einer vollständigen
Encyklopädie vor, der aber nicht nach des Verfassers
Erwartung begutachtet wurde. Während der Revolution geriet er in eine traurige
Lage, bis man ihm eine
Pension bewilligte, die er bis zu seinem
Tode genoß. Adanson
veröffentlichte «Historie naturelle
du
Sénégal» (Par. 1757; deutsch von Martini, Brandenb.
1773, und von Schreber, Lpz. 1773),
«Familles des plantes» (2 Bde., Par. 1763),
das später in einer neuen Bearbeitung
U. d. T. «Méthode nouvelle pour apprendre à connaître les différentes
familles des plantes» (2 Bde., ebd. 1764) erschien; nach
seinem
Tode erschienen
«Cours d'histoire naturelle fait en 1772» (hg. von Payer, 2 Bde.,
ebd. 1844–45) und «Histoire de la botanique et plan des
familles naturelles des plantes» (hg. von Adanson
Adanson und Payer, 2. Aufl., ebd.
1864). 1856 wurde
A.s Marmorstatue im Jardin des Plantes zu
Paris aufgestellt.