Adam
von
Bremen
[* 3] (Adamus
Bremensis
), Geschichtschreiber, wahrscheinlich aus
Obersachsen stammend, kam 1068 nach
Bremen,
ward daselbst vom
Erzbischof
Adalbert zum
Domherrn und 1069 zum Domscholaster (Schulvorsteher) ernannt, unternahm eine
Reise
zum Dänenkönig Sven Estrithson und starb in
Bremen nach 1075. In seinem gut geschriebenen Werk
»Gesta pontificum Hammenburgensium«
(auch
»Historia ecclesiastica« genannt) gab er auf
Grund gelehrter Forschung nach
Urkunden, mündlichen Mitteilungen Svens
und ältern
Quellen die Geschichte des Erzstifts und der nordischen
Mission von
788 bis 1072. Das 3.
Buch enthält die auch
für die Reichsgeschichte wertvolle Geschichte des
Erzbischofs
Adalbert.
Das 4.
Buch: »Descriptio insularum Aquilonis«, enthält über
Dänemark,
[* 4]
Skandinavien und Rußland wichtige und zuverlässige
Nachrichten. Die
Sallustius und kirchlichen Schriftstellern nachgebildete
Sprache
[* 5] ist von
Fehlern und Germanismen
nicht frei. Nach einer von
Bartholin im
Kloster
Sorö aufgefundenen
Handschrift wurde das Werk zuerst von
Andr.
Sever.
Vellejus
(Vedel) herausgegeben (Kopenh. 1579); die beste
Ausgabe ist die von
Lappenberg in
Pertz'
»Monumenta« (Bd. 7, 1846; deutsch von
Laurent, Berl. 1850).
Vgl. Asmussen,
De fontibus
Adami Bremensis
(Kiel
[* 6] 1834).