Adamsĭa
,
Adamsĭen
, s.
Aktinien.
Adamsia
4 Wörter, 34 Zeichen
Adamsĭa,
Adamsĭen
, s.
Aktinien.
(Seeanemonen, Seerosen, Seenelken, hierzu die Tafel »Aktinien«),
Unterordnung der Korallpolypen [* 3] (s. d.), Tiere mit weichem Körper, der sich durch Wasseraufnahme enorm ausdehnen kann, bei Reizung sich jedoch rasch bis fast zur Unkenntlichkeit zusammenzieht. Gewöhnlich sind sie mit ihrer breiten Sohle auf dem Meeresgrund angewachsen, vermögen sich jedoch langsam fortzubewegen oder schwimmen wohl gar frei umher. Meist leben sie einzeln, nur sehr wenige bilden Kolonien. Alle sind Zwitter; die Eier [* 4] entwickeln sich im Körper des Muttertiers, aus dessen Mund auch die Larven ins Meer gelangen und sich nach kurzem Umherschwärmen festsetzen.
Die meisten Aktinien sind äußerst gefräßig und saugen vornehmlich Muscheln
[* 5] sowie kleinere Fische
[* 6] und Krebse aus. In England werden
sie häufig wegen ihrer Farbenpracht in besondern Zimmeraquarien gehalten; ihr zähes Leben, das selbst
bei mangelnder Zirkulation des Wassers nicht leicht erlischt, erleichtert dies ungemein. Es ist ein Fall bekannt, daß eine
Aktinie über 60 Jahre alt geworden ist. Von den zahlreichen Arten sind bemerkenswert: Sagartia parasitica und Adamsia
palliata,
welche sich beide in nahe Beziehung zu gewissen Einsiedlerkrebsen (s. d.) stellen.
Sie lassen sich nämlich von diesen auf die leeren Schneckenschalen, welche von den Krebsen als Wohnungen benutzt werden, verpflanzen und bleiben dort, solange der Krebs [* 7] bleibt. So gewinnen sie selbst den Vorteil leichterer Ernährung, da sie von den Krebsen umhergetragen werden, und dienen ihrerseits durch ihre Nesselorgane jenen zum Schutz. Dies ist einer der seltsamsten Fälle von Kommensalismus (s. d.). Beifolgende Tafel enthält die Abbildungen von Sagartia, Tealia, Actinoloba, Bunodes und Anthea.
Vgl. Lewes, Naturstudien am Seestrand (deutsch, Leipz. 1859);
Gosse, British sea anemones (Lond. 1860);