Acollas
(spr. -la),
Emile, franz. Rechtsgelehrter und
Publizist, geb. zu La
Châtre, studierte in
Paris
[* 2] die
Rechte, widmete sich dann dem juristischen Lehrfach und wirkt seit 1850 als Privatrepetitor. Heißblütiger
und dem
Sozialismus zuneigender
Politiker,
schloß er sich der
»Internationale« an und machte seinen
Namen zuerst in weitern
Kreisen
durch seine hervorragende
Teilnahme am Sozialistenkongreß zu Genf
[* 3] 1867 bekannt, wodurch er sich nach seiner Rückkehr eine einjährige
Gefängnisstrafe in
Paris zuzog. Während der Herrschaft der
Commune 1871 verweilte er in der
Schweiz
[* 4] und
wurde währenddem vom
Direktorium zum
Dekan der Juristenfakultät ernannt. Acollas
veröffentlichte verschiedene juristische und
politische
Schriften, von welchen »Nécessité de refondre l'ensemble de nos codes«
(Par. 1866) zu erwähnen ist.
Sein Hauptwerk ist das
»Manuel de droit civil« (1869-74, 3 Bde.).
Später
schrieb er: »Les droits du peuple, cours de droit politique« (1873, 2 Bde.);
»Philosophie de la science politique« (1877) und »Le [* 5] mariage, son passé, son présent, son avenir« (1880).
Im J. 1878 begründete er die Monatsschrift »La science politique«.