Açoka
(d. i. Kummerlos).
1)
Name eines berühmten ind. Königs, mit dem
Beinamen Pijadassi (der Liebevolle). Açoka
war der Enkel des
Tschandragupta (s. d.)
und regierte von 259 bis 222
v. Chr. Er ist besonders dadurch bekannt, daß er zum Buddhismus übertrat und diesen durch
seinen Sohn
Mahēndra (Pali: Mahindō) nach
Ceylon
[* 2] verpflanzen ließ, das fortan der Hauptsitz des Buddhismus wurde; sodann
dadurch, daß er in den verschiedensten
Teilen seines großen
Reichs, von
Kabul im Westen bis
Orissa im
Osten,
Inschriften einbauen
ließ, die, in zwei verschiedenen
Alphabeten und drei verschiedenen Dialekten abgefaßt, für uns als
älteste
Quelle
[* 3] der ind. Volkssprachen von größtem Wert sind.
Eine äußerst mangelhafte Gesamtausgabe veranstaltete Cunningham im Corpus Inscriptionum Indicarum", Tl. 1 (Kalkutta [* 4] 1877). Eine vortreffliche Neubearbeitung mit Übersetzung und Kommentar gab Senart, «Les inscriptions d'Piyadasi (2 Bde.,» Par. 1881-86) und «Notes d'épigraphie indienne» (ebd. 1888),
eine Revision mit vielen Verbesserungen auf Grund neuer Abklatsche der Inschriften Bühler in der «Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft» (Bd. 37, 39, 40, 41, 43). - 2) Name eines Baumes (Jonesia Asoka Roxb.), der nach ind. Sage bei der Berührung durch den Fuß eines Mädchens Blüten treibt und in der ind. Poesie eine große Rolle spielt.