Ackerschnecke
(Limax agrestis L.), eine nackte Lungenschnecke (s. d.) mit kleinen Kalkschälchen unter der Haut [* 2] des Mantelschildes, mit dem Atemloch an der rechten Seite hinter der Mitte des Schildes, einer der gefährlichsten Feinde der Acker- und Gartenpflanzen, der namentlich in feuchten Jahren sich außerordentlich vermehrt. Die meist graue, häufig auch gelbliche oder bräunliche Schnecke wird höchstens 5 cm lang und hält sich besonders in Wiesen und Kleeäckern, unter schattigen Hecken und Büschen auf, verkriecht sich tags über in Spalten, unter Blättern und Wurzeln, gegen den Winter aber so tief in die Erde, daß sie gegen Kälte und Austrocknung geschützt ist.
Die Ackerschnecke
kommen abends sowie auch beim
Regen hervor und fressen besonders gern Gemüse, jungen Klee, junges Getreide,
[* 3]
Erdbeeren,
Kürbisse, Feld- und Baumfrüchte. Jede Schnecke legt von
August an bis zu Ende des Herbstes an 400 und
mehr
Eier,
[* 4] in Gruppen zu 10-30 verteilt, in kleine, feuchte Gruben und Vertiefungen. Die
Jungen, nur einige Linien lang, kriechen
teils schon im Spätsommer und Herbst, teils erst im folgenden
Frühjahr aus. Sie können in feuchten Jahren, wie z. B. 1817,
1851, 1853, ungeheure Verwüstungen anrichten.
Hühner,
[* 5]
Enten,
[* 6]
Tauben,
[* 7] Krähen, Elstern,
Amseln und
Stare,
Schweine
[* 8] und
Maulwürfe,
Blindschleichen und Kröten sind ihre Hauptfeinde. Man vertilgt sie durch Einsammeln, mittels Umherstreuen
von Kürbisstücken, an welchen sie sich sammeln, durch Eintreiben von
Enten, oder durch tiefes Umackern und
Walzen des
Bodens
bei trocknem Wetter.
[* 9] - Die schwarze oder graugefleckte, an weißer Mittelsohle kenntliche Waldschnecke
(Limax maximus L.) wird bis 20 cm lang und ist die größte einheimische Schnecke; die
Kellerschnecke (Limax variegatus Drap.),
grau
mit hellern Sprenkeln, mit rötlichem
Schleim, wird in
Kellern lästig.