Ackerkrume
,
die oberste Kulturbodenschicht, soweit sie durch die Ackergeräte, namentlich den Pflug, [* 2] bearbeitet wird. Sie enthält durch Zersetzung des tierischen Düngers und der Wurzelrückstände der angebauten Gewächse Humus (s. d.), darf aber keineswegs mit diesem verwechselt werden. Sie ist ein Konglomerat feinzerteilter Gesteinstrümmer, vermischt mit Resten tierischer und vegetabilischer Organismen, welches in dieser Gestalt zur Aufnahme und Ernährung der Nutzpflanzen besonders durch seinen Gehalt an löslichen Mineralbestandteilen geeignet ist.
Tiefe oder Mächtigkeit einer Ackerkrume
ist eine der wesentlichen
Bedingungen, von welchen der Pflanzennahrungsgehalt, also die Qualität
(Bonität) oder die Ertragsfähigkeit eines
Bodens abhängt; seicht ist eine Ackerkrume
bei 10 cm, mitteltief bei 15 cm, tief bei 25 cm,
außergewöhnlich tief bei größerer Mächtigkeit.
Außer der Mächtigkeit ist natürlich auch die chem.
Zusammensetzung und das physik. Verhalten (Bindigkeit, Lockerheit u. s. w.) der von wesentlichem
Einfluß auf die Ertragsfähigkeit. -
Vgl.
Mulder,
Chemie der Ackerkrume
(deutsch von
Grimm, 2 Bde., Lpz. 1862; von
Joh.
Müller, Berl. 1861-62).;
Senft, Lehrbuch der Gesteins- und Bodenkunde, für Land- und Forstwirte, sowie auch für Geognosten (2. Aufl., Berl. 1877); Lorenz von Liburnau, Die geolog. Verhältnisse von Grund und Boden (ebd. 1883); Dafert, Kleines Lehrbuch der Bodenkunde (Bonn [* 3] 1885).