Ackerdoppen,
s. Knoppern.
95 Wörter, 699 Zeichen
Technologie, Gewerbe und Industrie — Waarenkunde — Droguen vegetabilischen Ursprungs
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
s. Knoppern.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
orientalische Knoppern, Wallonen, sind die becherförmigen, verwachsenen Deckblättchen der Früchte einiger Eichengattungen, namentlich der Ziegenbarteiche, Quercus aegilops L., welche auf den griech. Inseln und in der Levante wild wächst. Die Früchte dieser Eichen bleiben nach dem Sammeln einige Zeit in Haufen aufgeschichtet, worauf sich Gärung einstellt, trocknen dann aus, worauf die mit dicken, abstehenden Schuppen besetzten Kelche sich leicht von den Früchten trennen lassen. Letztere werden namentlich von orient. Häfen aus in den Handel gebracht und wegen ihres hohen Gehalts an Gerbstoff sowohl in der Gerberei wie in der Färberei gebraucht.
Gallen, welche durch den Stich einer Gallwespe (Cynips calicis Burgsd.) in die jungen Eicheln, vorzugsweise an Quercus pedunculata Ehrh., seltener Q. sessiliflora Sm., hervorgebracht werden. Die Gallwespe schiebt das Ei zwischen den Becher und den hervorwachsenden Fruchtknoten, und es entwickelt sich nun eine schließlich 1,5-2,5 cm lange, tiefbraune, stellenweise gelbliche oder schwärzliche Galle mit flügelförmigen Fortsätzen, während die Frucht mehr oder weniger verkümmert.
Man sammelt die Knoppern besonders in Ungarn, Dalmatien, der Bukowina und Slawonien und benutzt sie wegen ihres Gehalts an Gerbstoff (30 Proz.) in der Färberei und besonders in Österreich zum Gerben des Sohlleders. Auch kommen Knoppernmehl und Knoppernextrakt, eine dunkel aschgraue, harte, spröde Masse, welche sich völlig in Wasser löst und dreimal soviel Gerbstoff enthält wie die in den Handel. Als levantische Knoppern (Ackerdoppen, Valonen, Wallonen) bezeichnet man die unveränderten Fruchtbecher mehrerer Eichenarten, besonders von Q. graeca Kotschy in Griechenland, Q. oophora Kotschy, Q. Vallonea Kotschy und Q. Ungeri Kotschy in Kleinasien (s. Tafel »Gerbmaterialien liefernde Pflanzen«). Diese Eichen zeichnen sich durch dicke Kelchschuppen aus, welche bei den beiden ersten flach und aufrecht, bei den letzten kantig, nach außen umgebogen sind. Man benutzt die Ackerdoppen besonders in England zum Gerben, in Deutschland zum Färben, z. B. zum Schwarzfärben der Seidenhüte.