Achsenbüchse
(Achsbuchse). R. Bersin hat eine Rollenlagerung, hauptsächlich für die rotierende der Fuhrwerke erfunden, durch welche jede gleitende Reibung [* 2] vermieden wird. Dies ist bisher noch durch keine Achsenlagerung erreicht worden, weder durch die Kugellager, bei welchen die Kugeln sich aneinander oder in entsprechenden Aushöhlungen reiben, noch durch Rollenlager, bei welchen die Rollen [* 3] mit Lagerzapfen versehen sind, die sich in ihren Lagern reiben.
Bei der
Lagerung von Bersin ist jede
Rolle für sich in einer
Zelle
[* 4] der innern Büchsenfläche angebracht,
innerhalb welcher sie nur ein
Stück des Büchsenumfanges hin und her rollen kann. Die
Büchse hat so viel
Spiel auf der
Achse,
daß stets nur diejenigen
Rollen, die gerade in der
Höhe der tiefsten
Stelle der
Büchse liegen, von der
Achse
und der
Büchse gleichzeitig berührt werden und somit den Achsendruck aufnehmen, während alle übrigen
Rollen lose zwischen
Achse und
Büchse liegen. Wenn nun die Achsenbüchse
links herum gedreht wird (s. Figur), so liegt
Rolle r1, sobald sie aus dem obern Teil des Zwischenraums zwischen
Achse a und
Büchse
b) an die
Stelle des
Zwischenraums gelangt, wo sie von
Achse und
Büchse berührt wird, an der rechten Wandung w1 ihrer von w1 und w3 begrenzten
Zelle an
[* 1]
(Fig. 1) und wird nun zwischen
Büchse und
Achse derart herumgewälzt, daß sie sich der linken Wand w3 ihrer
Zelle
nähert
[* 1]
(Fig. 2).
Ehe sie jedoch diese
ganz erreicht hat, ist sie schon unter der
Achse hinweggerollt und
bis zu derjenigen
Stellung herumgenommen worden, bei welcher die beiderseitige Berührung wieder aufhört. Inzwischen ist
auch schon die zweite
Rolle r2, an der rechten Wand w3 ihrer
Zelle liegend, an die selbe Berührstelle getreten, wie
vorhin r1, und hilft die
Achse stützen. Während nun diese
Rolle r2 und auch die dritte (r3) unter der
Achse hindurchrollt,
wird die erste (r1), zwischen a und b lose liegend, von ihrer Zellenwand w3 über den Achsenscheitel hinweggehoben, um nun
auf die Wand w1 herniederzufallen
[* 1]
(Fig. 3) und, an ihr anliegend, wieder an
die Berührstelle zu kommen. Die Achsenbüchse
ist der
Länge nach durch
Ringe in mehrere, gewöhnlich 3 Abteilungen geteilt, deren jede,
wie in den
Figuren angegeben, mit 3
Zellen und 3
Rollen versehen ist.
[* 1] ^[Abb.: Fig. 1-3. Bersins Rollenlagerung. Durchschnitte.]
Dabei sind jedoch die Zellenwände w der einzelnen Längsabteilungen gegeneinander versetzt, so daß
die vorhandenen
Zellen gleichmäßig um die innere Büchsenfläche verteilt sind. Es werden somit immer zur Stützung der
Achse eine genügende Anzahl von
Rollen unter der
Achse liegen. Die Achsenbüchse
bedarf nur sehr wenig
Öl, welches sich durch Bohrungen,
die in den
Rippen angebracht sind, in die verschiedenen Abteilungen und
Zellen verteilt. Am besten wird
ein dünnflüssiges
Mineralöl verwendet. Diese Rollenlagerung ließe sich auch als
Zapfenlager (also für rotierende
Achsen
oder
Zapfen)
[* 5] verwenden, vorausgesetzt, daß die
Zapfen keiner anschließenden
Lagerung bedürfen und ihr
Druck nach unten gerichtet
ist. Es müssen dann die
Rippen auf der
Achse, bez. dem
Zapfen oder auf einer aufgekeilten
Hülfe angebracht
sein.