Achselmann
stein,
Badeort, s. Reichenhall.
Achselmannstein
8 Wörter, 88 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Achselmannstein,
Badeort, s. Reichenhall.
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Achselmannstein,
Badeanstalt, [* 2] s. Reichenhall. ^[= Bad R., Stadt im Bezirksamt Berchtesgaden des bayr. Reg.-Bez. Oberbayern, an der zur Salzach ...]
Stadt und besuchter Badeort im bayr. Regierungsbezirk Oberbayern, Bezirksamt Berchtesgaden, in romanischer Alpengegend an der Saalach gelegen und auf drei Seiten von malerischen Bergen [* 5] umgeben (westlich der Hohe Staufen 1813 m, südwestlich das Müllnerhorn 1362, südöstlich der Dreisesselkopf 1752 und östlich der Untersberg 1975 m hoch), an den Linien Freilassing-Reichenhall und Reichenhall-Berchtesgaden der Bayrischen Staatsbahn, 467 m ü. M., hat 2. kath. Kirchen (die Pfarrkirche, von 1080, jetzt restauriert und mit Fresken von M. v. Schwind, die Kirche St. Zeno, mit uraltem romanischen Portal und Kreuzgang), das Schloß Grottenstein, ein Kurhaus (Achselmannstein), ein Töchterinstitut der Englischen Fräulein, eine heilgymnastische Anstalt, ein Amtsgericht, 2 Forstämter, ein Hauptzollamt, ein Hauptsalzamt, Maschinenbauwerkstätten, Triftanlagen, Schneidemühlen, eine Holzstofffabrik und (1885) 3436 meist kath. Einwohner.
Das Salzwerk von ist das bedeutendste des Königreichs. Die in eine Tiefe von ca. 25 m führenden Quellenbauten sind durchweg aus Marmor und umfassen 15 Salzquellen, von welchen zwei (Edelquelle und Karl Theodor-Quelle) 25 Proz. Salzgehalt haben. Die Salzproduktion Reichenhalls beträgt jährlich 120,000 Doppelzentner, der Anfall an Sole ist jedoch weit bedeutender. Mit Berchtesgaden, Traunstein und Rosenheim steht Reichenhall durch eine 120 km lange Solenleitung in Verbindung, die in ihrem ersten Teil bereits 1618 angelegt wurde; auf der Strecke von Berchtesgaden nach Reichenhall wird die Sole durch ein Druckwerk bei Ilsank 355 m hoch gehoben.
Die Stadt Reichenhall, 1834 fast ganz abgebrannt, nahm infolge der 1846 erfolgten Errichtung des Solbades Achselmannstein einen neuen mächtigen Aufschwung und ist jetzt der größte deutsche Alpenkurort, mit einer durchschnittlichen Frequenz von 6000 Kurgästen. Als Kurmittel dienen: Sole von der Edelquelle (14-16° C.), welche sich durch ihren großen Gehalt an Chlormagnesium (in 1 Lit. 1,730 g) auszeichnet, ferner Molke, Kräutersäfte, ein pneumatischer Apparat, ein Inhalationsgradierwerk mit bedeutender Solfontäne, Inhalationssäle, Moorbäder, insbesondere aber die geschützte Lage und die wunderbar weiche, reine Luft des schönen Thals (mittlere Sommertemperatur 19° C.). In der Umgebung die Stammburg der 1219 ausgestorbenen Hallgrafen von Plain, die Ruine des gleichfalls uralten Schlosses Karlstein, die ebenfalls schon im 13. Jahrh. erwähnten Schlösser Marzoll und Stauffeneck und die jetzt in Badeanstalten verwandelten Schlösser Achselmannstein und Kirchberg.
Vgl. G. v. Liebig, Reichenhall, sein Klima [* 6] und seine Heilmittel (5. Aufl., Reichenh. 1883);
Bühler, Bad [* 7] Reichenhall und seine Umgebung (10. Aufl., das. 1885).