Achmed
I.,
der 14.
Sultan der
Osmanen (1603–17), geb. 1589 zu
Magnesia, folgte seinem
Vater Mohammed III., der ihm das
Reich bereits in Zerrüttung hinterließ. Achmed
setzte den
Krieg gegen
Kaiser
Rudolf II. fort, sah sich aber
infolge von
Aufständen in
Asien
[* 2] genötigt, den Waffenstillstand von Sitvatörök zu schließen, wobei sich die
Pforte zum erstenmal völkerrechtlicher Formen bediente. Der
Sultan erkannte den bisherigen «König von
Wien»
[* 3] als
Kaiser
an und erließ
Österreich
[* 4] das jährliche «Ehrengeschenk» von 30000 Dukaten (eigentlich
ein
Tribut) gegen einmalige
Zahlung von 200000 Thlrn.
Wegen der Wirren in den asiat.
Provinzen schloß er 1612 Frieden mit
Persien,
[* 5] der die langen Grenzstreitigkeiten beendete.
Er erbaute auch die nach ihm benannte prächtige Moschee in
Konstantinopel.
[* 6] Achmed
starb Er war,
wie sein
Vater, ohne Fähigkeiten, schwelgerisch, stolz und grausam. Achmed
II., der 22.
Sultan (1691–95), geb. 1642, war der
Bruder
Suleimans II. An seine Regierung knüpft sich die
Erinnerung an die furchtbare
Niederlage, die die
Pforte gegen die
Österreicher
unter dem Markgrafen
Ludwig von
Baden
[* 7] bei Slankamen
(Salankemen) an der Donau erlitt.
Achmed
III., der 24.
Sultan (1703–30), geb. 1673, folgte seinem von den
Janitscharen abgesetzten
Bruder
Mustapha II. Er kämpfte
glücklich gegen
Peter I. von
Rußland (Friede am Pruth entriß den
Venetianern
Morea, wurde aber durch den Prinzen
Eugen zu dem ungünstigen Frieden von Passarowitz gezwungen.
In dem Kampfe gegen
Persien war Achmed
siegreich, aber
die mit den fortgesetzten
Kriegen unzufriedenen
Janitscharen erregten einen
Aufstand, infolgedessen Achmed
abdanken mußte, worauf
sein Neffe
Mahmud
I. den
Thron
[* 8] bestieg. Achmed
starb 1736 im Gefängnis, wahrscheinlich durch
Gift. (S.
Osmanisches Reich.)
[* 9]