L.
(Schafgarbe),
Gattung aus der
Familie der
Kompositen,
[* 3] nach
Achilleus genannt, weil auf dessen
RatPatroklos
mit der
Wurzel
[* 4] der
Pflanze den verwundeten
Eurypylos verband, perennierende
Kräuter mit meist aufsteigendem
Stengel,
[* 5] gesägten, eingeschnittenen oder 1-3fach fiederspaltigen Blättern und kleinen bis mittelgroßen Blütenköpfchen
in Doldenrispen. Etwa 100
Arten in den gemäßigten Klimaten der nördlichen
Halbkugel. Achillea atrataL. (schwärzlicheSchafgarbe),
auf den
Alpen,
[* 6] 26
cm hoch, mit weichhaarigem
Stengel, 2,5-5
cm langen, kämmigfiederteiligen Blättern und
Blüten mit weißem
Strahl und gelblichweißer
Scheibe, ist von aromatisch-bitterm
Geschmack und bildet mit der weißwolligen
Achillea nana und der folgenden das echte Genippi der
Schweizer, welches als tonisches
Mittel allgemein in
Gebrauch ist. Achillea moschataL. (Moschusschafgarbe,Iva), auf den
Alpen, niedrig, mit weißen, großstrahligen
Blüten, riecht stark
und angenehm aromatisch, schmeckt brennend gewürzhaft-bitter, enthält neben
Achilleïn noch Ivaïn, Ivaöl und Moschatin
und wird namentlich zur Bereitung des Ivalikörs benutzt. Achillea millefoliumL. (gemeineSchafgarbe), in
Europa,
[* 7] Nordasien und
Nordamerika
[* 8] auf
Triften,
Wiesen,
Rainen und an Wegen, mit weichhaarigem oder auch fast kahlem
Stengel, fast bis zur Mittelrippe
doppelt-fiederspaltigen, weichhaarigen oder fast kahlen Blättern.
L., Garbe, Schafgarbe, Pflanzengattung aus der Familie der Kompositen (s. d.) mit gegen 100 Arten in der nördl.
gemäßigten Zone besonders der Alten Welt. Es sind ausdauernde krautartige Gewächse mit meist stark zerteilten Blättern
und kleinen trugdoldenartig angeordneten Blütenköpfchen. Die bekannteste Art ist die gemeine Schafgarbe (Achillea millefoliumL., s. Tafel: Futterpflanzen Ⅱ,
[* 9]
Fig. 13), auf Wiesen, Ackerrändern und Triften gemein, mit schwach aromatischem
Geruch und salzigem, bitterm und herbem Geschmack.
Blätter und Blüten waren offizinell und dienen jetzt noch häufig als Hausmittel. Neuerdings ist sie als Futterpflanze zur
Ansäung auf Weiden, namentlich im Gemenge mit Weißklee und Gräsern empfohlen worden, da sie sehr widerstandsfähig
ist und jung vom Vieh und Geflügel gern gefressen wird. Die jungen Blätter dienen in manchen Gegenden als Gemüse und zu
Kräutersuppen, während die Blüten Zusatz zum Biere bilden sollen. Als Ackerunkraut wird die Pflanze oft sehr lästig.
Ferner sind bemerkenswert: Achillea moschata Wulf, ein kahles, schwach nach Moschus riechendes
Pflänzchen der Alpen (namentlich Schweizeralpen), welches nebst zwei andern Alpengarben, der Achillea atrataL. und der weißwolligen
Achillea nanaL., das echte Genippi (Genippi, Genepi) der Schweizer bildet und auch in der Pharmacie als Herba ivae oder Genippii veri
als stärkendes Mittel bei Magenschwäche, Diarrhöe u.s.w. verwendet wird. Sie ist ein Bestandteil des
Schweizerthees und wird namentlich zur Bereitung des Ivaliqueurs (s. Iva) benutzt, der nebst andern ihrer Präparate viel
exportiert wird. Die in Deutschland
[* 10] vorkommende Achillea PtarmicaL.(PtarmicavulgarisDec.), deutscher Bertram, Niesekraut, weißer
Dorant, mit linealen, scharfgesägten Blättern und weißstrahligen Blütenkörbchen, wächst allenthalben
an Flußufern und kommt als Zierpflanze mit vollen Blütenköpfchen
vor. IhreBlätter und Wurzeln waren früher offizinell.