(in ältester Zeit
Ägialos, s.
Karte »Altgriechenland«),
[* 3]
kleinste
Landschaft des alten
Peloponnes, auf der
Nordküste
gelegen, südlich von
Arkadien, südwestlich von
Elis begrenzt. Das Ländchen hat nur im W. eine größere Strandebene (das
Gebiet der Stadt
Dyme), im übrigen ist es ganz von
Gebirgen erfüllt u. zwar teils von den nördlichen
Vorbergen
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des nordarkadischen Randgebirges, teils vom Panachaikon (Voidia), das sich etwa in der Mitte des Landes 1927 m hoch erhebt
und seine Abhänge fächerförmig gegen N. bis ans Meer ausbreitet. Von den Gebirgsabhängen stürzen zahlreiche, aber meist
nur zur RegenzeitWasser führende Bäche herunter, die ihreGeschiebe an den veränderlichen Ufern ablagern
und an der Mündung meist kleine Deltas bilden. Die bedeutendsten dieser Gießbäche sind der Selinus (jetzt Fluß von Vostitsa),
Pieros (Kamenitza), Erasinos (Fluß von Kalavryta), Krathis (Akrata) u. a. Die Gebirge waren im Altertum zum größten Teil mit
dichten (jetzt sehr gelichteten) Wäldern versehen und reich an Wild aller Art, die untern Abhänge und
der schmale Küstensaum mit Fruchtfeldern und Weingärten bedeckt, an deren Stelle jetzt längs der Küste meist Korinthenpflanzungen
getreten sind.
Die ursprüngliche Bevölkerung
[* 5] bestand aus Ioniern, die aber später den von O. her eindringenden Achäern weichen mußten.
Die von den erstern gegründeten zwölf Städte: Dyme, Olenos, Pharä, Paträ, Rhypes, Ägion (mit dem Bundesheiligtum
des Zeus),
[* 6] Helike (an Stelle der beiden letztern später Leontion und Kerynia), Bura, Ägä, Hyperasia, Pellene und Tritaia lagen
meist an der Küste und bildeten eine Eidgenossenschaft kleiner Gemeinwesen, welche im letzten Jahrhundert der Geschichte Griechenlands
zu großer Bedeutung gelangte (s. Achäer).
Zur Zeit der Römer
[* 7] begriff man unter Acháia im weitern Sinn das ganze Griechenland
[* 8] mit Ausschluß Thessaliens.
Im heutigen KönigreichGriechenland bildet Acháia mit dem größten Teil der LandschaftElis einen Nomos, welcher 5253 qkm (95,4
QM., nach Strelbitskys Berechnung nur 5075 qkm = 92,2 QM.)
mit (1879) 181,632 Einw. umfaßt und in vier
Eparchien zerfällt. Hauptstadt desselben ist Patras, wo sich auch der Seehandel konzentriert; im übrigen enthält Acháia jetzt
nur unbedeutende Orte, wie Vostitsa, Kalavryta, Pyrgos u. a.
Ein Schmerz- oder Trauer-Ort. Eine Landschaft in Griechenland, zwischen Sicyonien und Arcadien, die mit zwei
Meeren, nämlich dem ägeischen und jonischen, umgeben ist.
im Altertum die nördl. Küstenlandschaft des Peloponnes, gegen Osten an die Gebiete von Sikyon und Phlius, gegen
Süden an Arkadien und Elis grenzend. Das Land ist mit Ausnahme des westlichsten Teils, der Ebenen von Paträ
und Tyme, gebirgig, teils von den nördl. Vorbergen der arkad. Grenzgebirge, des Erymanthus,
der Aroania, Chelydorea und Kyllene, teils von einem weit nach Norden
[* 10] vortretenden, lang gestreckten Kalkgebirgsrücken, dem
bis 1927 m aufsteigenden Panachaikon (jetzt Voidias) erfüllt.
Trotz der Berge ist das Land doch ziemlich fruchtbar, die Küstenebenen sogar überaus ergiebig, und erzeugt
Getreide
[* 11] und Wein, jetzt besonders Korinthen in Fülle. Die ältesten Bewohner A.s, das in frühester Zeit den NamenÄgialea
führte, waren Pelasger und Ionier, dann Achäer (s. d.). Schon zur Zeit der Ionier bildete Achaia einen Bund von 12 Gemeinden mit
dem Vororte Helice. Die Achäer behielten diese Gauverfassung bei, nur daß sie anstatt der früher offenen
Flecken feste Städte bauten.
Dieselben hießen (von Westen nach Osten): Dyme, Olenus, Pharä, Tritäa, Paträ, Rhypes, Ägium (mit dem Bundestempel des
Zeus), Helice, Bura, Ägä, Ägira und Pellene. An Stelle von Olenus, Rhypes und Ägä, die schon früh
von ihren Bewohnern verlassen wurden, traten Leontium und Cerynia als selbständige Bundesglieder. Helice ward 373 v.Chr.
infolge eines Erdbebens vom Meere verschlungen. Nach der Unterwerfung Griechenlands faßten die Römer Hellas, ohne Thessalien,
Akarnanien und Ätolien, als Provinz Achaia zusammen. – Jetzt bildet Achaia mit Elis den Nomos und Elis des Königreichs
Griechenland. Dieser umfaßt 5075 qkm, zählt (1889) 210713 E., zerfällt in 4 Eparchien und 30 Demen und hat Paträ zur Hauptstadt.
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