Achämeniden
,
ein Königsgeschlecht pers. Ursprungs, das dem Stamme der Pasargaden angehörte und seinen Namen von dem Eponymus Achämenes (pers. Hakhâmanisch) herleitete. Der Begründer oder älteste bekannte Herrscher der Dynastie ist Teïspes (pers. Tschaischpisch), König von Anschan oder Susiana; als seine Nachkommen werden auf einem im Britischen Museum befindlichen Cylinderbruchstück (dem sog. Cyruscylinder) Cyrus I. (pers. Kurasch) und dessen Sohn Kambyses I. (pers. Kambudschija) genannt.
Der Sohn des letztern, Cyrus II., begründete im 6. Jahrh. die pers. Weltherrschaft. Auf ihn, der im Kampfe gegen die Nomadenstämme an der Nordgrenze Irans (529) seinen Tod fand, folgte sein ältester Sohn Kambyses II., dessen Mutter Kassandane, Tochter des Pharnaspos aus achämenidischem Geschlecht war. Er starb auf der Rückkehr von der Eroberung Ägyptens in Ekbatana (522) und der Thron [* 3] fiel Darius I. (pers. Daraiavusch) zu, der nach schweren Kämpfen Ende 519 die Weltherrschaft der Perser endgültig zur unbestrittenen Anerkennung brachte und damit die erste große Epoche der Geschichte des Altertums abschloß.
Auf
Darius folgten sein Sohn
Xerxes I. (485-465),
Artaxerxes I. Longimanus (465-424),
Xerxes II. Sogdianus (421-423),
Darius II.
Ochos oder Nothos (423-405),
Artaxerxes II. Mnemon (405-361),
Artaxerxes III. Ochos (361-339),
Xerxes III. (339 - 336) und
Darius
III. Sodomannus (336-330). (S. die Einzelartikel.) - Die eingehenden
Berichte über die Achämeniden
bei Herodot
und andern Klassikern sind in neuerer Zeit durch
die zu
Babylon, Behistan, Hamadan,
Kerman,
Murghab, Naqsch-i-Rustem,
Persepolis,
Senkerch,
Susa und
Wan entdeckten
Keilinschriften, die dreisprachig, nämlich in pers., susischer und babylonisch-assyr.
Sprache
[* 4] abgefaßt sind (s.
Keilschrift), bestätigt und ergänzt worden.
Ausgaben der pers.
Texte von
Spiegel,
[* 5] Die altpers.
Keilinschriften (2. Aufl., Lpz. 1881); der susischen von Weißbach,
Die Achämenide
ninschriften zweiter Gattung (ebd. 1890); der babylonischen von
Bezold, Die Achämenide
ninschriften.
Babylonischer
Text und
Übersetzung (ebd. 1882).