Acetonurie
,*
das Auftreten von
Aceton im
Harn. Dasselbe findet sich im
Harn bei fieberhaften
Krankheiten
und entsteht aus dem Zerfall der
Eiweißkörper. Es findet sich bei solchen Zuständen auch im
Blut (Acetonämie), in der Ausatmungsluft
und in den
Exkrementen. Man glaubte, die besonders bei englischer
Krankheit
(Rachitis) der
Kinder zuweilen vorkommenden
Krämpfe
(Eklampsie) auf eine
Vergiftung mit dem im
Körper entstandenen
Aceton zurückführen zu können, doch ist
diese
Anschauung noch nicht über allen
Zweifel richtig. Das
Aceton im
Blut, bez. im
Harn kann auch entstehen durch krankhafte
Gärungsvorgänge im
Darmkanal bei Vergärung von
Milchzucker.
Diaceturie, das Auftreten von Acetessigsäure im
Harn, kommt besonders
vor oder nach Acetonurie
vor. Sie wird als eine schlechte
Prognose gebend angesehen; außer bei
Kindern mit eklamptischen
Anfällen wurde sie auch bei
Geisteskrankheiten und bei
Zuckerharnruhr beobachtet.