Accoramboni
,
Vittoria, aus angesehener Familie von Gubbio, die durch Schönheit und Geist ausgezeichnete Tochter Claudio A.s und der Tarquinia Paluzzi-Albertoni (s. Altieri), heiratete 1573 Francesco Peretti, Neffen des nachmaligen Papstes ¶
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Sixtus V. Bald darauf ging sie mit dem reichen und hoch angesehenen Paolo Giordano Orsini, Herzog von Bracciano, obwohl dieser
mit Isabella de' Medici verheiratet war, ein Liebesverhältnis ein. Peretti wurde in der Villa Massima, die er
mit Vittoria bewohnte, ermordet. Die gegen letztere und Orsini eingeleitete Untersuchung ergab nichts
Gewisses. Doch nahm Gregor XIII. dem Herzog das Versprechen ab, sich nicht mit Vittoria zu vermählen; dennoch heiratete er
sie heimlich. Als Perettis Oheim als Sixtus V. den päpstl. Stuhl bestieg, mußte Orsini mit Accoramboni
nach Padua
[* 4] flüchten. Nach kurzer
Krankheit starb Orsini zu Salò, während Vittoria, die sein Vermögen erbte, am 25. Dez. in Padua
nebst ihrem Bruder Flaminio auf Anstiften eines Verwandten umgebracht wurde. Mit ihrer Geschichte befaßten sich schon Zeitgenossen.
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Vgl. Fr. de Rosset, Histories tragiques (Lyon [* 5] 1621);
Adry, Historie de la vie et de la mort de Vittoria Accoramboni
(Par.
1800; 2. Aufl. 1807);
Gnoli, Vittoria Accoramboni
(Flor. 1870).
L. Tieck schrieb den Roman Vittoria Accorambona
(1840), Accoramboni
Weimar
[* 6] die Tragödie Vittoria Accoramboni
(Lpz. 1890).