(Attius), L., röm. Dichter, geb. 170
v. Chr. zu
Pisaurum in
Umbrien als Sohn eines Freigelassenen,
starb um 90. Nebenbuhler des schon alternden
Pacuvius, erhob er die römische
Tragödie auf ihren Gipfel. In seinen nach den
Alten durch Erhabenheit der
Gedanken und
Kraft
[* 2] der
Sprache
[* 3] ausgezeichneten
Stücken, von denen uns etwa 50 durch
Titel und
Fragmente
bekannt sind, bearbeitete er nach griechischen Dichtern fast alle
Sagenkreise, besonders den troischen,
daneben auch vaterländische
Stoffe
(Brutus und
Decius).
Außerdem behandelte er grammatische, litterarhistorische und antiquarische
Fragen nach der
Mode seiner Zeit in mannigfachen
metrischen
Formen (z. B. in den »Didascalica«
und »Pragmatica« dramatische
Poesie und Bühnenwesen). Bruchstücke der
Tragödien gesammelt bei O.
Ribbeck, »Tragicorum romanorumfragmenta« (2. Aufl., Leipz. 1871),
oder Attius, Lucius, röm. Dichter, Sohn eines Freigelassenen zu Pisaurum, geb.
170, gest. 90 v. Chr., war besonders berühmt durch seine Nachdichtungen griech.
Tragödien. In einigen
Stücken behandelte er auch national-röm. Stoffe. Daneben schrieb Accius noch über die Geschichte der scenischen Poesie, über
das Privatleben und die religiösen Altertümer der Römer,
[* 5] auch über Landwirtschaftliches, gleichfalls in Versen. Die Fragmente
seiner Tragödien sammelte Ribbeck in «Scaenicae Romanorum poesis
fragmenta», Bd. 1 (2. Aufl.,
Lpz. 1871),
die der andern SchriftenvonL.Müller in «Lucili saturarum reliquiae» (ebd. 1872).-