Acapulco
,
Hafenstadt im mexik. Staate Guerrero, am Stillen Meere, ist Sitz eines deutschen Vicekonsuls (für den Staat Guerrero) und hat etwa 4000 E., meist Mulatten und Zambos. Den Hafen bildet eine der schönsten Meeresbuchten der Erde, ein in Granit ausgehöhltes Becken (6280 m breit, 45-62 m tief) mit vorzüglichem Ankergrund; dabei fällt die Felsenküste so steil in die See ab, daß Linienschiffe ohne Gefahr dicht an derselben hinsegeln können. Trotz des vortrefflichen Hafens ist der Handel unbedeutend.
Das Klima ist außerordentlich heiß, da die Stadt in einem Kessel von Granitfelsen liegt. Um etwas Kühlung durch Seewinde zu verschaffen, ließ die span. Regierung die großartige Abra de San Nicolas, einen hohen Weg durch das gegen das Meer hin liegende Gebirge sprengen. Die Blütezeit A.s fällt in die Zeit der span. Herrschaft, namentlich seit Karls III. Ordenanza de comercio libre vom durch die der Ort ausschließlich für den ganzen ostind. Handel berechtigt wurde.
Dieser
Handel wurde indes nur durch Vermittelung von
Manila betrieben, indem alljährlich eine königl.
Galeone mit europ. und
span.-amerik. Manufakturen und Bodenprodukten und vornehmlich mit mexik.
Silber von Acapulco
nach
Manila ging und von da mit
Gewürzen,
Seiden- und andern Waren
Ostindiens und
Chinas zurückkehrte. Man hielt nach der Rückkehr zu Acapulco
eine vielbesuchte
Messe. Durch die
Unabhängigkeitserklärung Mexikos, die Bürgerkriege, die
Erdbeben
[* 3] von 1799 und 1837, sowie durch die
Cholera
war
der Handel gänzlich gesunken. Erst durch Eröffnung der Panama-Eisenbahn hat er sich etwas gehoben, da die Postdampfer
zwischen Panama
[* 4] und
San Francisco in Acapulco
anlegen, um
Kohlen und Wasser einzunehmen.