Abu
Simbal
(Ebsambul,
Isambul),
Ort in
Nubien, südlich von
Assuân, am linken
Ufer des
Nils, berühmt durch zwei von
Burkhardt 1817 aufgefundene
altägyptische
Tempel,
[* 2] die mit ungeheurem Kraftaufwand aus dem
Felsen ausgehauen sind und an
Größe und
Kunst den schönsten
Denkmälern
Thebens gleichkommen. Sie wurden auf Befehl des
Königs
Ramses II. (1388-22
v. Chr.) ausgeführt
und sind ihm,
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selbst und seiner Gattin Nofrateri geweiht. Den Eingang des größern Tempels (s. Tafel »Baukunst [* 4] III«, [* 5] Fig. 8) zieren in Nischen vier kolossale, auf Thronen sitzende Statuen des Königs von vortrefflicher Arbeit, 22 m hoch, aber zum Teil vom feinem Wüstensand verschüttet; das Innere besteht aus vier Hallen, in deren innerster, dem Allerheiligsten (63 m tief im Felsen gelegen), vor einem Granitaltar vier große Götterbilder mit Tier- und Menschenköpfen sitzen, während rings umher acht kleinere Kammern eingehauen sind. Die Wände sind mit Skulpturen (s. Tafel »Bildhauerkunst [* 6] I«, [* 3] Fig. 4) bedeckt, die nach denen von Karnak und Medinet Habu zu den wichtigsten gehören. Auch vor dem kleinern, jenem gegenüber befindlichen Höhlentempel lehnen Kolosse bis zu 11 m Höhe.
Vgl. Dümichen, Der ägyptische Felsentempel von Abu Simbal
(Berl. 1869).