Abû
Bekr
, mit dem
Beinamen al-Sfiddik, der erste
Chalif der Mohammedaner, geb. 573 zu Mekka, war der Sohn des
Abû Koháfa
ibn Amir aus dem koreischitischen
Stamme der
Benu Taim. Er stand unter den Koreischiten wegen seines Reichtums und
seiner hervorragenden
Geistesgaben in hohem Ansehen.
Gleich bei dem ersten Auftreten Mohammeds schloß er sich diesem an; seinen
Beinamen
Abd
el-Kaaba
(Diener der
Kaaba) verwandelte der
Prophet in
Abd
Allah
(Diener
Allahs). Seine Anhänglichkeit an den
Propheten
bezeigte er dadurch, daß er ihm seine Tochter
Aïscha zur Frau gab.
Nach dem Tode Mohammeds trug er in den Streitigkeiten wegen der Nachfolge über Ali den Sieg davon und führte den Titel Chalifat Rasûl Allâh (d. i. Stellvertreter des Gesandten Allahs). Mit Hilfe seines Feldherrn Châlid, der später den Beinamen Seif-Allah (d. i. Schwert Gottes) erhielt, besiegte er mehrere Aufstände im Innern von Arabien und verschiedene falsche Propheten, wie namentlich den Mosailima. Seine Heerführer, die beiden Châlid, Abû Obeida, Amr ibn al-Âßi, kämpften in Mesopotamien, Syrien und Palästina [* 2] und trieben auf letztern Gebieten die Streitkräfte des byzant.
Kaisers Heraklius in die Enge. Inmitten dieser Kämpfe starb Abû Bekr
634 zu Medina, nachdem
er auf
Grund des
Votums der einflußreichsten
Glieder
[* 3] der Gemeinde seinen Freund Omar, einen andern Schwiegervater des
Propheten,
als seinen Nachfolger bezeichnet hatte. Abû Bekr
wurde in Medina neben dem
Propheten beigesetzt. Die
Sunniten betrachten ihn als
den ersten
Anhänger Mohammeds, während die schiitische Überlieferung ihm den
Ali vorangehen läßt.
Er veranstaltete
die erste Redaktion des
Korans.