Absolut
(lat., eigentlich abgelöst) bedeutet, im Gegensatz zu Relativ (s. d.),
soviel als an und für sich ohne Rücksicht auf
anderes betrachtet, schlechthin, ohne Einschränkung, ohne Beimischung. So
unterscheidet man in der Physik absolutes
und
specifisches Gewicht, während in der
Chemie absolut
soviel wie rein bedeutet
(z. B. absoluter
Alkohol). In der Politik heißt absolute
Monarchie die nicht parlamentarisch beschränkte Alleinherrschaft
eines Einzelnen (s. Absolut
ismus).
Über absolute
Mehrheit s.
Abstimmung. In der
Philosophie heißt absolutes
Sein oder einfach das
«Absolute»
ein solches, das durch nichts anderes verursacht oder bedingt ist. Dieser
Begriff stammt eigentlich aus der eleatischen
Philosophie,
ging von da in die platonische und neuplatonische über und spielt in der neuern
Philosophie namentlich bei den Nachfolgern
Kants eine große, oft sehr an den Neuplatonismus erinnernde Rolle. Da das
Absolute von aller Veränderlichkeit
und Relativität ausgenommen sein soll, so ist es für alle Erfahrungserkenntnis unerreichbar, transcendent.
Gedacht werden kann es nur als äußerste Grenze, der die Erfahrungserkenntnis zustrebt, ohne sie jemals zu erreichen; in solchem Sinne wird es auch von der kritischen Philosophie anerkannt, weil unsere Erkenntnis bei dem grenzenlosen Fortgang von Bedingung zu Bedingung sich in der That nicht befriedigt findet und somit naturgemäß zu der Forderung eines endgültigen Abschlusses gedrängt wird, ohne doch dieser Forderung genügen zu können. Auch die Naturwissenschaft kennt dieses Absolute unter dem Namen des ewigen Naturgesetzes. (S. auch Bedingung, Transcendent, Ding.)