(Desquamation), ein Vorgang, welcher sich nach den verschiedensten
Krankheiten der äußern
Haut
[* 2] einstellt
und darin besteht, daß sich die verhornten
Zellen des Oberhäutchens (der
Epidermis)
[* 3] in ungewöhnlich reichlicher
Weise von
ihrer Unterlage ablösen, bald in Form kleiner Schüppchen, bald als mehl- oder kleienartiger
Staub, bald in zusammenhängenden
größern Fetzen. In allen
Fällen, wo Abschuppung stattfindet, ist eine
Entzündung der äußern
Haut und infolge
davon eine zeitweilig reichlichere
Produktion von Epidermiszellen vorausgegangen.
Die Abschuppung bezeichnet dann das Ende dieser Hautentzündung, z. B. bei
Scharlach,
Masern,
Rose,
Verbrennungen. In andern
Fällen besteht
die Hautentzündung in schleichender und
an sich wenig auffallender
Weise noch fort, während die Abschuppung vor sich geht, und oft
ist die Abschuppung das einzige sinnenfällige Zeichen, daß überhaupt eine entzündliche Ernährungsstörung
in der äußern
Haut besteht, z. B. bei der sogen.
Pityriasis, manchen
Formen von
Psoriasis, bei
Syphilis etc. Auch bei der
Schwindsucht
und bei der
Krebskachexie, wo die
Haut welk und trocken ist, findet eine stärkere und sehr verbreitete Abschuppung
statt. In vielen
Fällen kann man der chronischen Abschuppung entgegentreten durch
Einreibung der betreffenden Hautstellen mit
Vaselin und öfteres Abwaschen
mit lauwarmem
Wasser. Meistens aber hört die Abschuppung nicht eher auf, als bis das ihr zu
Grunde liegende Hautübel gründlich gehoben
ist.
Desquamation, in der Medizin die trockne Abstoßung der obersten Schichten der sog. Oberhaut oder Epidermis
in Gestalt kleinerer oder größerer Schuppen oder Schüppchen. Eine unmerkliche der Haut findet fortwährend
statt, insofern durch die Reibungen der Kleider, beim Waschen u. s. w. kleine Schüppchen
der Oberhaut abgestoßen werden, welcher Verlust sich dadurch wieder ersetzt, daß die Oberhaut von unten nachwächst. (S.
Haut.) Eine auffällig reichliche der Haut beruht auf übermäßiger Neubildung von Zellen in den untersten
Schichten, oder auf einer krankhaften Beschaffenheit aller oder einzelner Schichten der Oberhaut, insofern dadurch eine zu
lose Vereinigung der einzelnen Zellen und Zellschichten bedingt ist.
Einzelne schuppende Hautkrankheiten
[* 4] sind parasitärer Natur. Man findet in diesen Fällen in den abgelösten Epidermisschuppen
oft massenhafte Pilzformen. Nach gewissen Entzündungen der Haut (z. B. nach der Rose) löst sich oft die
Oberhaut größerer Hautstrecken auf einmal ab, wonach eine neue, sehr zarte Oberhaut zum Vorschein kommt. Gewisse Krankheiten,
wie Scharlach, Masern, führen regelmäßig zu einer ganz allgemeinen Abschuppung. Diese verdient große Aufmerksamkeit, weil die zartere
Beschaffenheit der neugebildeten Oberhaut einen geringern Schutz für die unterliegenden Teile gewährt
und infolgedessen die gesamte Haut eine erhöhte Empfindlichkeit zeigt. Je leichter demnach in dieser Zeit Erkältungen möglich
sind, um so sorglicher ist jede Abkühlung der Haut zu vermeiden. Auch im Verlaufe chronischer auszehrender Krankheiten tritt
ausgebreitete der Epidermis ein.